zum Hauptinhalt

Waldbrände: Feuerwehr in Kalifornien gewinnt Oberhand

Aufatmen in Südkalifornien: Bis zum Montagabend könnten die seit Tagen wütenden Waldbrände weitgehend eingedämmt sein. Diese Prognose wurde am Samstag von den Behörden gegeben.

Los Angeles - Anhaltend kühlere, feuchte Luft vom Meer unterstützte den Einsatz tausender Feuerwehrleute. Zudem sind die gefährlichen Santa Ana Winde aus den östlichen Wüstengebieten seit Freitag abgeklungen. Die zeitweise 16 Kilometer breite Feuerwalze nordwestlich von Los Angeles war in der Nacht zum Samstag zu 40 Prozent eingedämmt. Hunderte Anwohner sind jetzt wieder in ihre Häuser zurückgekehrt. Die Polizei hob nach Berichten des Fernsehsenders CNN frühere Befehle zur Evakuierung auf.

Durch den Großeinsatz der Feuerwehr am Boden und aus der Luft konnten tausende Häuser vor den Flammen gerettet werden. Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der die Region am Freitag mit einem Hubschrauber überflog, lobte die Brandbekämpfer als «wahre Action Helden». Viele Hausbesitzer bedankten sich bei den Helfern für deren unermüdlichen Einsatz. «Wir sollten alle Feuerwehrleute zu einer großen Party einladen, denn sie haben Unglaubliches geleistet», sagte die 49-jährige Laura Hoskin der «Los Angeles Times». Die Löschteams hatten mehrere Villen in ihrem Viertel mit Feuer abweisenden Chemikalien besprüht und so vor den Flammen gerettet.

Für David Nenkervis kam die Hilfe aber zu spät. «Ich bin 64 Jahre alt und plötzlich obdachlos», sagte der Kalifornier dem Sender KABC. Sein Haus zählte zu den insgesamt sechs Gebäuden, die nach Angaben der Behörden den Flammen zum Opfer fielen. Die Brände hatten sich insgesamt über eine Fläche von rund 97 Quadratkilometern ausgebreitet. Die Feuerursache wurde von der Polizei noch untersucht.

Die Behörden führten das schnelle Eindämmen der von den warmen und trockenen Santa-Ana-Winden angetriebenen Brände auf den Großeinsatz von mehr als 3000 Feuerwehrleuten zurück. Elf Hubschrauber arbeiteten rund um die Uhr und warfen sogar nachts Wasser auf die Brandherde ab.

Man habe aus den Fehlern der Brandkatastrophe von 2003 gelernt, als die Flammen nicht schnell genug auf breiter Front angegriffen wurden, hieß es. Damals waren 20 Menschen in den zwischen Los Angeles und San Diego wütenden Feuern ums Leben gekommen. Mehr als 3300 Häuser wurden zerstört.

Für viele Menschen im Großraum Los Angeles wurden die jüngsten Feuer trotz der breiten Brandbekämpfung zur Belastung. Die Gesundheitsbehörde warnte vor allem Herz- und Lungenkranke, ältere Menschen und Kinder vor der schlechten Luftqualität in den am stärksten betroffenen Regionen.

Satellitenaufnahmen zeigten Rauchwolken, die sich bis zu 300 Kilometer westlich in den Pazifik erstreckten. Auch in Hollywood sei ein leichter Ascheregen gefallen, berichtete CNN. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false