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Panorama: Waldbrände in Griechenland unter Kontrolle

EU-Kommission sagt Hilfen zu

Die verheerenden Waldbrände in Griechenland sind seit dem Wochenende größtenteils unter Kontrolle.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte dem Land Hilfe zu. Regionalkommissarin Danuta Hübner hatte bis zu 600 Millionen Euro für Hilfen in Aussicht gestellt. 200 Millionen Euro davon könnten aus einem Fonds zur schnellen Katastrophenhilfe aufgebracht werden. Die Umweltminister der Europäischen Union äußerten bei einem informellen Treffen in Lissabon am Samstag ihre Solidarität mit Griechenland. Dabei lobten sie die schnelle Hilfe anderer EU- Staaten für Griechenland, betonten aber auch, dass Hilfen künftig schneller und umfassender ermöglicht werden müssten. Zudem berieten die Minister über den Vorschlag Italiens für ein europäisches Katastrophenschutzzentrum.

Bundesumweltminister Gabriel, der an dem Treffen ebenfalls teilnahm, warnte, dem Land stünde mit den Folgeschäden der Brände die eigentliche Katastrophe erst noch bevor. Im Deutschlandradio Kultur sagte er, die verbrannte Erde werde zu Bodenerosion und Wassermangel führen. Gabriel bot der griechischen Regierung Unterstützung bei der künftigen Brandvorsorge an. Dafür könne auch die deutsche Satellitenüberwachung genutzt werden, sagte der SPD-Politiker.

Der unter innenpolitischem Druck stehende griechische Regierungschef Kostas Karamanlis, der am Sonntag eine der von den Bränden betroffenen Regionen auf Euböa besuchte, bekräftigte die Notwendigkeit tiefgreifender Reformen des Zivilschutzes und bei der Effizienz der Behörden in Griechenland. Trotz der Vorhersehbarkeit der Feuer nach langer Trockenheit und drei Hitzewellen habe der Staat aber „sein Bestes getan, um dieser nie da gewesenen Situation zu begegnen“.

Am Sonntag nahm die Feurwehr im Morgengrauen wieder den Kampf gegen die Flammen beim Berg Parnon nahe Sparta auf. Vier Löschflugzeuge und ein Hubschrauber waren dabei im Einsatz. Dörfer waren nach Behördenangaben durch den Brand nicht bedroht. Auch in Arkadien und Messenien loderten noch Feuer, doch sei die Feuerwehr im Begriff, diese unter Kontrolle zu bringen, hieß es. Auch auf der östlich der Hauptstadt Athen gelegenen Insel Euböa entspannte sich die Lage, auch wenn die Bekämpfung der Brände aufgrund des starken Windes weiter schwierig war.

Die Zahl der Todesopfer stieg am Sonntag auf 64. Vorläufigen Angaben zufolge verbrannten etwa 200 000 Hektar Land, mehr als 2000 Häuser wurden zerstört oder beschädigt. (mit AFP)

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