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Waldbrände Kalifornien

© ESA/ddp

Waldbrände: Über eine halbe Million Kalifornier auf der Flucht

Das Inferno in Kalifornien dauert an. Weit über 500.000 Menschen waren auf der Flucht vor den Flächenbränden. In der Umgebung von San Diego sollen jetzt 350.000 Häuser geräumt werden - was noch mal eine enorme Zahl von Betroffenen bedeutet.

Mehr als zehntausend Menschen haben in der Nacht erneut im Qualcomm-Sportstadion in San Diego Zuflucht vor dem Flammenmeer in Südkalifornien gesucht. Der Nachthimmel wurde durch brennende Hügel im Hinterland hell erleuchtet. Dreizehn Großbrände haben am Dienstag weit über eine halbe Million Menschen in die Flucht getrieben. Ein neuer Brand bei San Diego bedrohte den Villenort Rancho Santa Fe. Die Behörden ordneten alleine im Landkreis San Diego die Räumung von rund 350.000 Häusern an, was nach Schätzungen der Zeitung "Los Angeles Times" sogar mehr als 700.000 Betroffene bedeuten könnte.

Die Zahl der Todesopfer durch das Inferno stieg unterdessen auf mindestens zwei. Ein Mann, der in seinem Auto von den Flammen überrascht worden war, sei an seinen schweren Verletzungen gestorben, teilte die Brandschutzbehörde mit. Die Zahl der Verletzten stieg auf 44 an, darunter siebzehn Feuerwehrleute. Mehr als 1500 Häuser wurden bereits in Schutt und Asche gelegt, etwa 68.000 waren nach den Worten von Gouverneur Arnold Schwarzenegger bedroht.

Gouverneur zufrieden mit Löscharbeiten

Schwarzenegger zeigte sich aber zufrieden mit der Arbeit der Helfer. "Alle arbeiten gut zusammen", sagte er. Behörden und Einsatzkräfte hätten schnell auf die Brände reagiert. Das Pentagon beorderte hunderte von Reservisten zum Dienst im Brandgebiet. Die Regierung in Washington schickte Flugzeuge und Militärhubschrauber nach Kalifornien, um die Lösch- und Hilfsarbeiten zu unterstützen. Auch der Nachbarstaat Mexiko wollte mit Löschfahrzeugen aushelfen, sagte der Bürgermeister von San Diego, Jerry Sanders.

Frühestens am Donnerstag ist nach den Vorhersagen der Meteorologen mit einem Abschwächen der stürmischen, heißen Santa Ana-Winde zu rechnen. Die heftigen Böen behinderten auch am Dienstag stellenweise den Einsatz von Löschflugzeugen. Mehr als 6000 Feuerwehrleute kämpfen verzweifelt und am Rande der Erschöpfung gegen das Meer aus Flammen. Sie wurden von Angehörigen der Nationalgarde und auch von Häftlingen unterstützt, die von Schwarzenegger die Erlaubnis für den Einsatz erhalten hatten. In der Katastrophenregion ist die heiße Luft von Rauch geschwängert. Die gewaltigen Rauchfahnen waren selbst aus der Internationalen Raumstation ISS zu sehen, die davon Bilder zur Erde schickte.

Malibu von Feuern bedroht

Auch im Prominentenort Malibu kämpften Feuerwehrleute weiter gegen Flammen. Hier war der Brand am Dienstagabend zu fünfzehn Prozent eingedämmt. Die meisten Feuer brannten nach Behördenangaben noch vollkommen außer Kontrolle. Nur an wenigen Stellen konnte Entwarnung gegeben werden. Allerdings erhielten am Dienstag einige Anwohner grünes Licht für die Rückkehr in ihre unversehrten Häuser.

US-Präsident George W. Bush kündigte einen Besuch des Katastrophengebietes für Donnerstag an. Bush wolle durch den Besuch seine Verbundenheit mit den Betroffenen zum Ausdruck bringen, teilte das Weiße Haus mit. Er wolle sicherstellen, dass alle notwendige Hilfe zur Verfügung stehe. (mit dpa)

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