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Waldzustand

© dpa

Waldschäden: Deutsche Bäume kränkeln weiter

Dem deutschen Wald geht es besser als nach dem Dürresommer 2003. Doch eine Entwarnung ist nicht in Sicht: Immer noch ist fast jeder zweite deutsche Baum krank.

Der Zustand der deutschen Wälder hat sich im vergangenen Jahr nach dem extrem heißen und trockenen Sommer 2003 weiter verbessert. So heißt es in der Waldzustandserhebung, die das Bundesagrarministerium heute in Berlin veröffentlichte. Doch obwohl der Anteil "schwer kranker" Bäume mit deutlicher Kronenlichtung von 28 auf 25 Prozent zurückging, wuchs der Anteil "kranker" Bäume von 40 auf 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2004 nach dem Hitze-Sommer waren 31 Prozent "schwer krank". Zu Beginn dieser Statistik 1984 wiesen 23 Prozent der Bäume schwere Schäden auf.

Die Wälder litten unter dem Klimawandel sowie unter einer zu hohen Stickstoff- und Säurebelastung, heißt es in der Untersuchung. Die kritischen Grenzen der Belastung für Stickstoffverbindungen und Säure seien trotz zunehmender Maßnahmen gegen Luftverschmutzung "großräumig überschritten" worden. Der Regen im Sommer 2007 sorgte aber für eine gute Wasserversorgung der Wälder. Große Sorgen machten Forstleuten die Schäden des Orkans "Kyrill", dem Wald mit rund 37 Millionen Kubikmetern Holz zum Opfer fiel. Das nasse Wetter und das schnelle Wegräumen von Holzresten hätten aber eine Borkenkäferplage weitgehend verhindert.

Zustand der Eichen verschlechtert sich

Die Länder mit den größten Waldschäden sind das Saarland, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen. Im Saarland gelten 43 Prozent der Bäume als schwer krank, in Baden-Württemberg 40 Prozent, in Hessen 36 Prozent und in Thüringen 35 Prozent. Die Länder mit den geringsten Baumschäden sind Bremen mit 5 Prozent, Brandenburg mit 12 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen mit jeweils 16 Prozent.

Der Baum mit den meisten Problemen ist die Eiche. 28 Prozent der Eichen wiesen im vergangenen Jahr eine mittlere Kronenlichtung auf, während es im Jahr zuvor 26,6 Prozent waren. Der Zustand der Eichen hatte sich 2006 etwas erholt. Damals war die Buche die Baumart mit den meisten Schäden. Die Lage der Buchen und Kiefern verbesserte sich 2007, dagegen ging es den Fichten schlechter. (jam/dpa)

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