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Warnstreik des Sicherheitspersonals: An den Flughäfen Köln/ Bonn und Düsseldorf sind viele Flüge schon vorab gestrichen worden.

© dpa

Warnstreiks behindern Flugverkehr: Auch Flugausfälle in Berlin-Tegel

Wegen des ganztägigen Streiks des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn kommt es am Donnerstag auch in Berlin-Tegel zu Flugausfällen. Etwa 30 An- und Abflüge wurden nach Angaben der Flughafeninformation gestrichen.

Warnstreiks des privaten Sicherheitspersonals haben am Donnerstagmorgen den Flugverkehr in Düsseldorf und Köln/Bonn stark behindert. An den Flughäfen bildeten sich lange Schlangen vor den Sicherheitskontrollen. In Köln/Bonn sollten einem Sprecher zufolge über den Tag hinweg 40 von 190 Flugbewegungen ausfallen, in Düsseldorf 205 von 530. Dadurch habe man „etwas Druck“ aus dem Streiktag genommen, sagte der Airport-Sprecher in Düsseldorf. In der Landeshauptstadt wurden die Fluggäste aus drei Richtungen in die Schlange zur Sicherheitskontrolle geleitet.

Flughafenpersonal verteilte Wasserflaschen und Croissants an die Wartenden. Obwohl zusätzliche Sitzmöglichkeiten geschaffen worden waren, saßen die wartenden Fluggäste zum Teil auf dem Boden. Eine Frau aus Ratingen, die mit ihrem Mann nach Miami wollte, sagte, der Streik sei „schon ärgerlich“, sie könne aber verstehen, wenn für mehr Lohn gestreikt werde. „Als Privatperson, die sehr wenig Lohn bekommt, kann ich den Streik nachvollziehen“, sagte auch ein Vater, der mit seinem Sohn verreisen wollte. Viele Fluggäste aus dem Ausland wurden von dem Streik völlig überrascht.

Die Airports rieten den Fluggästen, sich vor der Anreise unbedingt bei ihrer Fluglinie oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. Außerdem wurden die Passagiere gebeten, frühzeitig zum Flughafen zu kommen und das Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren. Der Streik sollte an beiden Flughäfen den ganzen Donnerstag dauern. Die Gewerkschaft Verdi will in den Tarifverhandlungen für das Wach- und Sicherheitsgewerbe in NRW Lohnerhöhungen zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro pro Stunde durchsetzen.

Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker nannte den Warnstreik eine „letzte und ernste Mahnung“ nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft, Harald Olschok, warf Verdi vor, Zehntausende Fluggäste erneut in Geiselhaft zu nehmen. Die Gewerkschaft habe den Sinn für das tarifpolitisch Machbare völlig verloren. Die nächste Verhandlungsrunde für NRW findet am 5. Februar in Ratingen statt. (dpa)

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