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Virengefahr. Bis zu 300 deutsche Touristen waren auf der „Costa Pacifica“ seit Mitte Februar unterwegs.

© dpa

Warnung des RKI: Masern auf der „Costa Pacifica“

Wer im Februar auf dem Kreuzfahrtschiff "Costa Pacifica" war, soll nach einem Masernausbruch den Impfschutz überprüfen, sagt das Robert-Koch-Institut.

Wer vom 17. bis zum 27. Februar an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Costa Pacifica“ war, sollte so schnell wie möglich seinen Masernschutz überprüfen. Dazu ruft das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin auf. Geschützt ist, wer zwei Mal geimpft wurde oder in der Vergangenheit nachweislich an Masern erkrankt war.

Auf dem Schiff wurden sieben im Labor bestätigte Masernfälle registriert. Bei etwa 40 weiteren Menschen besteht der Verdacht, dass sie sich mit Masernviren infiziert haben. Auch einige Crewmitglieder haben sich seit dem 22. Februar angesteckt oder sind sogar erkrankt. Die „Costa Pacifica“ ist im westlichen Mittelmeer unterwegs. Das Schiff legt unter anderem in Marseille, Barcelona, Palma de Mallorca und im norditalienischen Civitavecchia an. Derzeit ist es auf dem Weg nach Palma de Mallorca. Seit Mitte Februar waren 200 bis 300 deutsche Touristen an Bord, sagte Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des RKI.

Darunter waren sechs Berliner, bestätigte die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Wer Kontakt zu Masernpatienten hatte und selbst Fieber, Husten, Schnupfen, Bindehautentzündung oder einen Hautausschlag bekommt, sollte unbedingt zu Hause bleiben und seinen behandelnden Arzt anrufen, empfiehlt das RKI. Wer sich sehr schlecht fühlt, sollte telefonisch ein Krankenhaus kontaktieren. Masernviren sind leicht über die Luft übertragbar, sie gehören zu den ansteckendsten Viren überhaupt. Aus Rücksicht auf andere – zum Beispiel Babys oder Patienten, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können – sollte man sich bei Masernverdacht nicht in ein Wartezimmer setzen.

Masernviren schwächen wochenlang das Immunsystem. In dieser Zeit können zusätzliche Erreger unter anderem Mittelohrentzündungen, Bronchitis oder Lungenentzündungen verursachen. Das kann bis zum Tod führen. Gelegentlich kommt es kurz nach einer Masernerkrankung zu einer Gehirnentzündung. Bei manchen Patienten bleiben schwere Folgeschäden zurück. Dem RKI wurden allein im letzten Jahr 1771 Masernfälle gemeldet, vor allem aus Bayern und Berlin.

Weil viele Jugendliche und junge Erwachsene nicht geimpft sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, wenn sie nur einmal oder gar nicht gegen Masern geimpft sind. Nach dem Kontakt zu Masernpatienten sollten ungeimpfte Kinder ab neun Monaten, in der Kindheit nur einmal Geimpfte oder Menschen, deren Impfstatus unbekannt ist, so schnell wie möglich gegen Masern geimpft werden.

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