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Türkische Polizisten bei einer Demonstration in Istanbul am 26 Juli. Das Auswärtige Amt hat die Sicherheitshinweise für die Türkei aktualisiert. Bei Protesten kann es zu Einsätzen von Tränengas und zu Festnahmen kommen.

© AFP

Wegen IS und PKK: Auswärtiges Amt gibt neue Reisehinweise für die Türkei

In der Türkei hat sich die Gefahr für Anschläge erhöht. Das Auswärtige Amt veröffentlicht neue "Reise- und Sicherheitshinweise". Auch anderswo wird gewarnt.

Angesichts der angespannten Situation in der Türkei hat das Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise aktualisiert. Zuvor hatte die Bundesregierung vor Anschlägen in der Türkei, insbesondere in Istanbul, gewarnt. "Bei Reisen über Land wird zu besonderer Umsicht und Vorsicht geraten. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf mögliche Anschläge auf die U-Bahn und Bushaltestellen in Istanbul", heißt es am Mittwoch auf der Homepage des Auswertigen Amtes. Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz sprach von einer "gewissen Instabilität" und der Gefahr, dass es zu einer Eskalation in der Türkei kommen könnte.

Zwar hätten die türkischen Luftangriffe auf Stellungen der PKK und der Terrormiliz IS in Syrien und im Irak bisher keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Ferienregionen, es solle aber die aktuelle Berichterstattung aufmerksam verfolgt werden, schreibt das Auswärtige Amt. "Seit dem Anschlag in Suruc kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Sicherheitskräften und der PKK. Als Reaktion darauf kann es zu verstärkter Anschlagstätigkeit der PKK kommen", heißt es beim Auswärtigen Amt. Hintergrund ist die Offensive der türkischen Armee gegen die radikalislamische IS-Miliz und die Kurdische Arbeiterpartei PKK. Beide Organisationen haben Vergeltung angekündigt. Die Bundesregierung rief die Türkei erneut auf, den Aussöhnungsprozess mit den Kurden und der PKK fortzusetzen und nicht abzubrechen.

Das Tourismus-Ministerium in Ankara hatte mitgeteilt, dass die Zahl der ausländischen Besucher im ersten Halbjahr um 2,25 Prozent auf 14,89 Millionen zurückgegangen sei. Den größten Rückgang habe es mit rund einem Viertel bei Gästen aus Russland gegeben. Auch Länder wie die USA und Großbritannien haben ihre Reisehinweise für die Türkei angepasst. Es wird empfohlen, belebte Plätze im innerstädtischen Bereich, Verkehrsmittel des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs sowie Regierungs- und Militäreinrichtungen zu meiden. Weiter sollen Reisende besonders vorsichtig bei Demonstrationen sein, vor allem in Istanbul, Ankara und Izmir. Hier kann es zu Gewalt, dem Einsatz von Tränengras und Wasserwerfern sowie Festnahmen kommen. Es wird dringend geraten, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen fernzuhalten und sich besonders umsichtig zu verhalten.

"Es besteht die Gefahr von weiteren terroristischen Anschlägen und Entführungen von ausländischen Staatsangehörigen besonders in Grenznähe", heißt es in den Reisehinweisen des Ministeriums. Ein erhöhtes Risiko für Reisende bestehe auch in den Provinzen Hatay, Kilis, Gaziantep, Sanliurfa, Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Mus, Tunceli, Sirnak, Hakkari und Van. In der Nähe der syrischen Stadt Kobane gingen in letzter Zeit wiederholt Granaten aus Syrien auf türkischem Gebiet nieder. Bei einem Anschlag in der türkischen Grenzstadt Suruc hatte es zuletzt mindestens 30 Tote und über 100 Verletzte gegeben. Es kommt immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Sicherheitskräften und der PKK. (mit Reuters)

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