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Immer öfter werden Designerdrogen beschlagnahmt.

© dpa

Weltdrogenbericht 2014: UN warnen vor synthetischen Drogen

Immer neue Designerdrogen erobern den Markt, heißt es in dem Weltdrogenbericht 2014 der Vereinten Nationen. Dafür nimmt der Konsum von Kokain und Ecstasy ab. Die Bundesregierung will auf die neuen Entwicklungen reagieren.

Die Vereinten Nationen warnen vor der zunehmenden Ausbreitung synthetischer Drogen. Die Herstellung von Amphetaminen, zu denen auch das Rauschmittel Crystal Meth gehört, nehme weltweit zu, heißt es im Weltdrogenbericht 2014. Während der allgemeine Drogenkonsum stabil geblieben sei, gebe es einen deutlichen Anstieg bei der sichergestellten Menge an Amphetaminen und der Zahl entsprechender Drogenlabore vor allem in Nordamerika, heißt es in dem am Donnerstag vorgestellten Report. Geschätzte 34,4 Millionen Menschen konsumierten laut dem Weltdrogenbericht im Jahr 2012 Amphetamine. Damit waren diese hinter Cannabis die am zweithäufigsten konsumierte Rauschmittelart. Das Ausmaß der weltweiten Produktion ist schwer abzuschätzen, wie die UN-Behörde für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) einräumte. Schwierig gestalte sich auch die Bekämpfung, weil Hersteller neue Grundstoffe und Bestandteile der künstlichen Drogen einzeln schmuggelten.

Immer neue Designerdrogen

Eine weitere Herausforderung sind laut UN neue psychoaktive Substanzen, sogenannte Designerdrogen, deren Zahl kontinuierlich ansteige. Mitte 2012 gab es noch 251 dieser psychoaktiven Drogen, im Dezember 2013 waren es bereits 348. Bei diesen sogenannten Legal Highs handelt es sich um Rauschgifte, die im Grundsatz seit langem bekannt und auch schon längst verboten sind, aber immer wieder verändert werden und unter neuen Namen auf den Markt kommen.

Die Bundesregierung will mit zusätzlichen Verboten reagieren

In Deutschland will die Bundesregierung mit neuen Verboten auf die zunehmende Verbreitung von Designerdrogen reagieren. „Im vergangenen Jahr wurden 55 neue psychoaktive Substanzen dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt“, sagte die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) in Berlin. Das Problem sei jedoch, dass man mit dem Verbot einzelner Substanzen den Entwicklungen hinterherlaufe, sagte Mortler. Ein Ausweg könnte nach ihren Worten sein, ganze Stoffgruppen für diese Substanzen zu verbieten. Insgesamt konsumierten nach UN-Angaben im Jahr 2012 geschätzte 243 Millionen Menschen mindestens einmal illegale Drogen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl konstant. Die Zahl der Drogentoten ging deutlich zurück. 2012 starben rund 183 000 Menschen an Drogenkonsum. Im Vorjahr waren es 211 000.

Ein Rückschlag ist nach Ansicht der Vereinten Nationen vor allem der drastische Anstieg der Opiumproduktion in Afghanistan. Das Hauptlieferland für Opium habe seine Anbauflächen im vergangenen Jahr um 36 Prozent ausgeweitet.

Weniger Ecstasy und Kokain

Die Verfügbarkeit von Kokain ging laut UN hingegen zurück. Die Größe der Koka-Anbauflächen sei mit zuletzt 133 700 Hektar auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1990. In Nordamerika, aber auch in Mittel- und Westeuropa sank der Verbrauch.

Am stärksten ging der Gebrauch von Ecstasy zurück. Die Zahl der Konsumenten lag 2012 bei 18,8 Millionen und damit drei Prozent niedriger als im Vorjahr. (dpa)

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