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Weltjugendtag: Papst mit La-Ola-Wellen begrüßt

Herzliche Umarmung in der Heimat: Hunderttausende Menschen haben Papst Benedikt XVI. zum Auftakt seiner ersten Auslandsreise in Köln gefeiert.

Köln (18.08.2005, 18:05 Uhr) - Bei strahlendem Sonnenschein fuhr Joseph Ratzinger (78) am Donnerstag auf dem Rhein durch die Domstadt. Vom Schiff rief der deutsche Pontifex der jubelnden Menge am Ufer zu, das «außerordentliche spirituelle Erbe» seines Vorgängers Johannes Pauls II. als Verpflichtung zu begreifen: «Nun haben wir alle zusammen die Aufgabe, seine Lehre in die Tat umzusetzen.»

Der viertägige Besuch des Papstes gilt dem Weltjugendtag mit 405.000 Pilgern aus fast 200 Ländern. Höhepunkt wird die Papstmesse am Sonntag vor rund 800.000 Gläubigen.

Schon bei seiner Ankunft streckte Benedikt XVI. die Hand zu einem Dialog über die Relegionsgrenzen hinweg aus. In seiner Ansprache auf dem Flughafen betonte der Papst die Bedeutung der Treffen mit Juden und Moslems am Freitag und Samstag. Der Weg des Dialogs und der Zusammenarbeit müsse für eine gerechte und brüderliche, dem Menschen wirklich angemessene Zukunft noch intensiver gegangen werden.

In seiner ersten Rede auf deutschem Boden dankte Benedikt XVI. Gott für die Fügung, dass seine erste Auslandsreise ihn zum XX. Weltjugendtag in seine Heimat führe. Johannes Paul II. hatte noch zu dem Treffen eingeladen. Benedikt XVI. rühmte die Tradition der Weltoffenheit und Solidarität der Deutschen insbesondere zu Gunsten der Dritten Welt. Der Papst rief dazu auf, auch in Zukunft zu einer gerechten und solidarischen Welt beizutragen. Er bete für die Zukunft des Landes. «Gott schütze die Bundesrepublik Deutschland!»

Die Begegnung so vieler Jugendlicher beim Weltjugendtag sei ein Zeichen für die Vitalität der Kirche. «Ich bin glücklich, mitten unter den Jugendlichen zu sein, ihren Glauben, so Gott will, zu stützen und ihre Hoffnung zu beleben.» Zugleich sei er auch sicher, auch etwas von den jungen Leuten zu empfangen, vor allem von ihrer Begeisterung, ihrer Einfühlsamkeit und ihrer Bereitschaft, sich mit den Herausforderungen der Zukunft auseinander zu setzen.»

Benedikt XVI. kam aus Rom mit einer mit der deutschen und der vatikanischen Flagge geschmückten Maschine der italienischen Fluggesellschaft Alitalia. Der Papst wurde mit militärischen Ehren und rotem Teppich empfangen. Als er deutschen Boden betrat, verzichtete Ratzinger auf die berühmte Geste seines Vorgängers Johannes Paul II., niederzuknien und den Boden zu küssen. Ratzinger ging später an die Absperrgitter zu den Menschen und schüttelte Hände.

Der Bundespräsident und Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), begleitet von ihren Frauen, hatten das Kirchenoberhaupt von weltweit rund einer Milliarde Katholiken begrüßt. Die Wahl Ratzingers zum Papst im April nach dem Tod von Johannes Paul II. sei von historischer Bedeutung gewesen. Die Entscheidung für einen Deutschen aus der so genannten Flakhelfergeneration sei auch weltweit als Zeichen der Versöhnung begriffen worden. Köhler lobte das soziale Engagement der Kirchen und ihre unverzichtbare Jugendarbeit. Sie böten Orientierung und vermittelten Werte. (tso)

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