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Panorama: Weltraumtourist: USA lassen Tito nur zähneknirschend ins All

Für den Multimillionär Dennis Tito ist es die Erfüllung seines Lebenstraums, für die Nasa ein peinlicher Rückzieher im Russland-Streit: Nach wochenlangem Zögern hat die US Behörde, wie bereits kurz berichtet, ihren erbitterten Widerstand aufgegeben und lässt den 60-jährigen Tito nun zähneknirschend als ersten "Weltraumtouristen" am Sonnabend an Bord einer russischen Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation reisen.Nasa-Manager Mike Hawes behagt Titos Flug weiter nicht, doch er verwies am Dienstag darauf, dass seine Behörde von den Russen und Tito einige Zugeständnisse erhielt.

Für den Multimillionär Dennis Tito ist es die Erfüllung seines Lebenstraums, für die Nasa ein peinlicher Rückzieher im Russland-Streit: Nach wochenlangem Zögern hat die US Behörde, wie bereits kurz berichtet, ihren erbitterten Widerstand aufgegeben und lässt den 60-jährigen Tito nun zähneknirschend als ersten "Weltraumtouristen" am Sonnabend an Bord einer russischen Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation reisen.

Nasa-Manager Mike Hawes behagt Titos Flug weiter nicht, doch er verwies am Dienstag darauf, dass seine Behörde von den Russen und Tito einige Zugeständnisse erhielt. So musste der Investmentmanager und ehemalige Nasa-Ingenieur unterschreiben, dass er für jeden angerichteten Schaden an Bord der ISS persönlich aufkommt. Die Russen erklärten sich ihrerseits bereit, zunächst nicht mehr mit einem zahlenden Gast vor dem Dock der ISS aufzutauchen.

Die Raumstation ist ein internationales Projekt. Russland kann selbst entscheiden, wer mit seinen Versorgungsflügen zur ISS fliegt. So bissen die Nasa-Manager in den sauren Apfel und gaben grünes Licht. Allerdings darf sich der 60-Jährige nur in der russischen Sojus-Kapsel und im russischen Service-Modul unbeaufsichtigt bewegen. In anderen Bereichen braucht er ein Crew-Mitglied als "Baby-Sitter", weil er nach Ansicht der Nasa nicht genügend trainiert ist. Daran hat die Nasa allerdings eine gewisse Mitschuld, da sie ihn nicht zum Training auf ihr Gelände im texanischen Houston ließ.

Tito will nun bereits am Samstag um 9.37 Uhr MESZ an Bord eines russischen Raumschiffes zur Station starten. Er hat der russischen Raumfahrtbehörde für die Reise 20 Millionen Dollar (rund 44 Millionen Mark) gezahlt.

Neben 900 Stunden Training, die er in Russland absolvierte, kann er auf Bodenerfahrung als Nasa-Ingenieur in den 60er Jahren verweisen, als er Flugbahnen für Raumsonden berechnete.

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