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Weltweiter Drogenbericht: Synthetische Drogen krempeln Markt um

Weltdrogenbericht 2009: Während die Nachfrage nach konventionellen Drogen nachlässt, steigt der Konsum von synthetischen Drogen weiter an. Der Erfolg der Drogenbekämpfung ist durchwachsen.

Die weltweite Nachfrage nach Kokain, Opiaten oder Cannabis stagniert oder schrumpft in den größten Absatzmärkten, heißt es in dem Weltdrogenbericht 2009, den das Büro der Vereinten Nationen für die Drogen und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien und Washington veröffentlicht hat. Unklar sei dagegen, wie es in den Entwicklungs- und Schwellenländern aussehe.

Die Produktion und der Konsum von so genannten "Designer-Drogen" aus dem Labor hingegen nimmt zu. Dazu zählen beispielsweise Amphetamin, das unter dem Namen "Speed" bekannt wurde, die Partydroge Ecstasy oder die aufputschende Droge Crystal. Auch Ritalin, das aktuell als Doping-Mittel unter Studenten und Kreativen die Runde macht, entstammt dem Labor.

Die sinkende Nachfrage nach konventionellen Drogen könnte eine Ursache für die gewaltsamen Konflikte in Mexiko sein. "In Mittelamerika kämpfen jetzt Kartelle um einen schrumpfenden Markt", erläutert UNODC-Chef Antonio Maria Costa in seinem Bericht.

Der neue Schwerpunkt im Drogen-Konsum verändert auch die illegalen Handelswege: Im Nahen und Mittleren Osten ist der Konsum des Amphetamins Captagon sprunghaft angestiegen. 2007 beschlagnahmte Saudi-Arabien ein Drittel aller Substanzen der Amphetamingruppe weltweit, insgesamt mehr als China und die Vereinigten Staaten zusammen.

Durchwachsen fallen die Ergebnisse in der Drogenbekämpfung aus. 41 Prozent des weltweit gehandelten Kokains konnte laut UNODC beschlagnahmt werden, allerdings nur 19 Prozent aller Opiate. Aus diesem Grund müssten nun gemeinsame Aktionen zur Drogenbekämpfung geplant werden. So habe die UN-Drogenbehörde eine Kooperation zwischen Afghanistan, dem Iran und Pakistan entwickelt, um die Handelswege früh zu unterbrechen. (dpa/mm)

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