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Bildung: Sagt uns, was die Zukunft bringt

Schule soll auf das Leben vorbereiten. Also auch auf die Zeit nach der Schule. Das aber klappt in anderen Ländern besser. Zwei Erfahrungsberichte.

Mit fünf Jahren eingeschult werden, zwölf Jahre Schule – damit ist man  noch nicht einmal 18, wenn man sich für ein Studium oder eine Ausbildung entscheiden soll. Kein Wunder, dass jeder dritte Student in Deutschland sein Studium abbricht.

Das geht auch anders. Ich war gerade für ein Jahr auf einem Internat in Oxford und habe die dortige Studienvorbereitung miterlebt. Dort gibt es das Pflichtfach „Careers and Higher Education“, was die Schüler in Klassenunterricht, Einzelgesprächen und mit Besuchen von Universitätsrepräsentanten auf die Studienwahl vorbereiten soll. Welches Studium passt zu mir? Welche Noten brauche ich dafür? Und wie wird der Beruf danach wirklich sein? Diese Fragen sollen im Unterricht beantwortet werden. Toll fand ich auch, dass es eine Lehrerin gab, die nur für diesen Unterricht ausgebildet ist und sich ausschließlich mit unserer Zukunft beschäftigt hat. Sie hat uns auch gezeigt, wie man ein Bewerbungsschreiben strukturiert und schreibt. Für mich war das wirklich hilfreich. So etwas würde ich mir auch in Deutschland wünschen. Charlotte Schilling, 17 Jahre

Auch in Berlin wird ab diesem Schuljahr etwas für die Vorbereitung auf die Zukunft getan. In manchen Schulen ist das Fach „Studium und Beruf“ eingeführt worden. Allerdings ist es kein Pflichtfach, sondern gilt als zusätzlicher Grundkurs, den man nicht ins Abitur einbringen kann. Auch die Inhalte sind ganz andere! Ich habe mir an unserer Schule den Kurs einmal angeschaut: Was ist mir überhaupt in meiner Zukunft wichtig? Welche Fähigkeiten habe ich? Was ist also der richtige Job für mich? Das waren die Leitfragen der ersten Stunden.  Interessant ist vor allem, dass innerhalb des Schuljahrs viele Exkursionen gemacht werden, um den Unterricht spannend und abwechslungsreich zu gestalten. Wir sind zum Beispiel ins Berufsinformationszentrum und zur Internationalen Funkausstellung gegangen, um möglichst viele unterschiedliche Interessen abzudecken.

Der Kurs ist allerdings vor allem auf diejenigen ausgerichtet, die erst einmal einen groben Überblick über ihre Zukunftsmöglichkeiten nach dem Abitur bekommen möchten. Es gibt keine Einzelgespräche, denn die Lehrer sind nicht in diesem Fach ausgebildet. Ich würde mir wünschen, dass dieses Fach individueller und konkreter gestaltet wird, so wie in England. Finja Berresheim, 16 Jahre

Charlotte Schilling, Finja Berresheim

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