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Die POETEN der Woche: Liebe in Zeiten der Cellulite

Au, weia, du bist ja schrecklich schön! Der Schreck, den ich seh’, lässt nur nicht nach, dass ich das Schön’ dahinter erblicken könnt’.

Au, weia, du bist ja schrecklich schön!

Der Schreck, den ich seh’,

lässt nur nicht nach,

dass ich das Schön’

dahinter erblicken könnt’.

Du bist din, ich bin min, weil, ach,

ich nicht anders kann, als zu frön’

kontaktierten Augen,

tangierten Hintern,

gepushten Brüsten

und rasierten Intimsphären.

Mein Zungenschlag ist so dämlich,

aus dir lieblich frankophoner Orange

mach’ ich ’ne Orangdsche nämlich;

und in der Stadt der Liebe wartest du,

dass ich dir doch unter die Haut gehe,

und ich bitte dich,

warte noch länger auf mich,

bis ich rauskomme aus diesem Knast –

ich mous nich immer drinne sin.

Jelena Kovacevic (23)

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