Die POETEN der Woche: Sollbruchstellen
Das Leben bricht sichund Dinge sterben ab.Unbemerkt regt sich,was es vorher nicht gab.
Das Leben bricht sich
und Dinge sterben ab.
Unbemerkt regt sich,
was es vorher nicht gab.
Man ahnt das Zerbrechen
und sieht nicht den Spalt.
Was ist neu und was davon alt?
Man lebt mit dem Bruch
und macht einfach weiter.
Ob gänzlich bewusst,
ist sicherlich streitbar.
An einer Bruchstelle
sollte man Denkmäler baun.
Sich in das Neue stürzen
und auf sich selbst vertraun.
Das Verstehen der Dinge
ist nicht immer leicht,
Weil allein nur ein Spalt
kein Verändern begleicht.
So bricht man im Leben
und lebt im Gebrechen,
Mit all den Brüchen,
wo sich Wurzeln rächen.
Karin Fink (26)
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