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Für die meisten Jugendlichen geht nichts ohne Facebook.

© dpa

Ein Thema, zwei Meinungen: Muss man Facebook haben?

Über das größte aller Internetforen wird gerade viel spekuliert - und für niemanden ist es so wichtig wie für Jugendliche..

„Wenn die Facebook-Aktien weiter so an Wert verlieren, dann war’s das bald…“

Sicher? Bestimmt nicht: Facebook ist doch wie das Telefon oder ein E-Mail-Account. Sie können nur dann nicht funktionieren, wenn sie niemand mehr hätte. Solange jeder Mensch weiterhin Facebook mit seinen per­sönlichen Daten füttert, bleibt es ein außergewöhnliches Kommunikationsmedium. In Sekunden schnelle weiß ich wie es meinen Freunden in Südafrika oder Frankreich geht und kann mit meiner Familie in anderen Teilen Deutschlands schreiben. Und natürlich läuft auch ein Großteil der schulischen Organisation über Facebook. Welche Hausaufgaben hatten wir noch einmal in Mathe auf? Was habe ich verpasst, als ich krank war? Nicht zuletzt funktioniert die gesamte Koordination von Terminen online. Die Gesellschaft erwartet von jedem, dass er ständig erreichbar ist. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Lehrer fragen: „Wie? Sie waren bis gestern krank und konnten sich nicht erkundigen, welche Hausaufgaben zu heute erledigt werden sollten? Wozu haben Sie denn alle Facebook?!“

Muss man erwarten dürfen, dass jeder Jugendliche immer online ist? Sicher nicht. Und dennoch haben alle ein Profil. Gruppendruck? Ja, vielleicht. Man ist sonst für die einfachsten gesellschaftlichen Alltagstätigkeiten wie Hausaufgaben schlichtweg nicht informiert genug. Doch genau so ist es ja mit den Telefonanschlüssen oder E-Mail-Accounts. Wer kann heute noch ohne…?

Paula Leocadia Pleiss, 17 Jahre

Sie fällt und fällt. Seit ihrem Börsengang im Mai hat die Facebook-Aktie rund die Hälfte ihres Wertes verloren. Ich bin eigentlich nicht schadenfroh, aber ich muss zugeben, dass ich nicht gerade traurig über diese Nachricht war. Dass ein Unternehmen Geld damit macht, anderen Unternehmen meine Interessen zu zuschachern, damit diese mich dann mit ihrer perfekt auf mich abgestimmten Werbung nerven können, gefällt mir nicht. Und anscheinend geht es immer mehr Leuten so. Manche prophezeien gar den Untergang des Unternehmens. Das ist vermutlich so wahrscheinlich wie das Ende des Smartphones. Trotzdem, Facebook wird nicht mehr nur naive Begeisterung entgegen gebracht. Aber warum steigen die Nutzerzahlen in Deutschland trotzdem? Nur mit Facebook bleibt man auf dem Laufenden, kann sich mit Anderen absprechen, scheint das allgemeine Credo zu sein. Ganz ehrlich, ich bin nicht bei Facebook. Und ich kriege mein Leben auch so ganz gut organisiert. Zum Glück denn würde ich mich anmelden, würde ich neben Online-Shopping und Co. vermutliche meine Zeit komplett im Netz verschwenden. Aber ich sehe schon ein, für den Beruf ist die Selbstdarsteller-Plattform natürlich bestens geeignet. Aber will ich mit 18 Jahren schon so viel auf imagefokussiertes Kalkül setzen? Nein, danke. Facebook wird in diesem Leben wohl nicht untergehen. Aber ich werde trotzdem nicht Mitglied.

Laurence Isabelle Stroedter, 18 Jahre

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