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Panorama: Irreführende Zahlenspiele

Seit letzter Woche steht es fest: Die Kirchen haben nach Einführung von „Ethik“ rund ein Viertel weniger Religionsschüler in den siebten Klassen als im Vorjahr. „Alles halb so schlimm“, sagen jetzt die Befürworter des neuen Faches: Der Rückgang liege nicht nur an Ethik und an den vollgestopften Stundenplänen, sondern auch daran, dass die Schülerzahl insgesamt um zehn Prozent gesunken sei.

Seit letzter Woche steht es fest: Die Kirchen haben nach Einführung von „Ethik“ rund ein Viertel weniger Religionsschüler in den siebten Klassen als im Vorjahr. „Alles halb so schlimm“, sagen jetzt die Befürworter des neuen Faches: Der Rückgang liege nicht nur an Ethik und an den vollgestopften Stundenplänen, sondern auch daran, dass die Schülerzahl insgesamt um zehn Prozent gesunken sei.

Das wirkt nur auf den ersten Blick überzeugend. Der zweite Blick zeigt, dass der Schülerrückgang der vergangenen Jahre den Kirchen gar nichts anhaben konnte: Allein seit 2002 verlor Berlin 24 000 Schüler und dennoch stieg die Teilnehmerzahl im Religionsunterricht in dieser Zeit an.

Man kann es drehen wie man will: Die Entscheidung für Ethik als nicht abwählbares Pflichtfach verringert den Spielraum der Kirchen. Das war absehbar und wurde – vor allem in der PDS, aber auch in Teilen der SPD – gern in Kauf genommen. Nicht mehr und nicht weniger. sve

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