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© dpa

Jimi Blue Ochsenknecht: "Ich habe Pickel"

Jimi Blue Ochsenknecht, 16, spielt im neuen Film "Sommer" mit. Wir sprachen mit ihm über kreischende Mädchen, seinen Vater – und gute Make-Up-Artists. Ach, und natürlich über seine Umzugspläne nach: genau - Berlin.

Der neue Film „Sommer“ mit Jimi Blue Ochsenknecht, 16, ist im Kino. Bei der Filmpremiere in Köln knipsten die Fotografen, die Mädchen kreischten, sie wollten seine geheime Telefonnummer. Wir haben sie – und riefen an.

Jimi, habt ihr schön gefeiert?

Naja, ein bisschen im Hotelzimmer, mit den Schauspielkollegen, aber keine Sorge: Nicht wie Pete Doherty.

Du bist 16, die Zeit wilder Partys und ...

... also, ich gehe eigentlich nur einmal im Monat weg.

Warum denn so brav?

Damit ich mit 18 nicht schon alles kenne. Das meinen auch meine Eltern. Die sagen immer: „Einmal im Monat reicht.“

Dann ist klar, warum du immer so frisch aussiehst. Keine Pickel, keine Augenringe oder gar blasse Haut.

Ich habe nun einmal einen richtig guten Make-Up-Artist!

Wirklich?

Nein, im Ernst: Klar, hab’ ich Pickel, wie jeder andere Typ auch. Vielleicht habe ich Glück, denn es sind wenige und die sind echt schnell wieder weg.

Du achtest ziemlich auf deinen Style, gerade auf den fahren die Mädels ja ab. Suchst du dir die Klamotten selbst aus?

Ja. Ich liebe Mode und mir es ist verdammt wichtig, wie ich auf die Straße gehe. Deshalb überlass ich diese Entscheidung ja auch keinem anderen.

Dein Bruder Wilson Gonzalez ist ja auch sehr erfolgreich. Auf den ersten Blick seid ihr sehr unterschiedlich ...

... aber auch wirklich nur auf den ersten Blick! Das Einzige, was uns unterscheidet sind der Style und der Musikgeschmack.

Er mag Indie-Rock, spielt in einer Band.

Ja, sonst sind wir uns ziemlich ähnlich.

Du hast einen erfolgreichen Schauspieler als Vater. Gibt er Tipps?

Nein. Es ist ein typisches Vater-Sohn-Verhältnis. Und er redet mir nicht rein, lässt mich machen. Nur wenn ich mal wirklich einen Rat brauche, dann reden wir auch über den Job: Die Schauspielerei.

Wie ist es, so selten zu Hause zu sein?

Ach, das stört mich nicht. Ich mag es, in Hotels zu wohnen und unterwegs zu sein. Aber klar, wenn ich nach Hause komme, freue mich schon auf meine Familie und meine Freunde.

Du wirst ständig und überall erkannt.

Zu Hause nicht, in unserem Haus in München habe ich meine Ruhe, das tut gut. Aber mich stört der Trubel um meine Person auch nicht so sehr.

Beschreib’ mal das Gefühl, wie es ist, wenn Hunderte Mädchen kreischen.

Das ist natürlich eine totale Bestätigung und klar: Es schmeichelt mir. Ich muss zugeben, dass ich vorher, wenn ich im Hotelzimmer sitze, immer noch ziemlich aufgeregt bin und mich ständig frage: Wie viele werden es wohl sein? Wie werden sie reagieren?

Wie viel Fanpost bekommst du?

Jeden Monat ein Paket. Ich verrate aber nicht, wie groß das ist. Ich versuche, so viele Briefe wie nur möglich auch persönlich zu beantworten.

Wollen die auch manchmal mehr als bloß ein Autogramm? Sex?

Manche Mädels sind schon ziemlich tough und wissen genau, was sie wollen.

Und? Hast du Sex mit denen?

Der Gentleman schweigt und genießt.

Du bist bestimmt Single, oder?

Meine letzte Freundin hatte ich vor zwei Jahren. Im Moment will ich auch keine Freundin haben, denn ich bin so viel unterwegs, dass es mich nerven würde, wenn jemand Ansprüche stellen würde.

Du hast ja auch nie Zeit. Du drehst ständig, machst Musik, jetzt Mode.

Ich drehe dieses Jahr definitiv noch einen weiteren Film, ja. Und mit einem Freund plane ich eine kleine Kollektion mit Streetwear und Anzügen, stimmt schon.

Läuft also alles. In deinem Film „Sommer“, einer Liebesgeschichte, spielst du dagegen den Loser, einen Außenseiter. Kennst du dieses Gefühl, nicht dazu zugehören?

Ja, schon, in der Schule habe ich mitbekommen, wie andere gemobbt wurden. Ich selbst hatte dagegen Glück. Nach dem Film kann ich jetzt aber besser mitfühlen und mir tut jeder verdammt leid, der so behandelt wird.

Zur Schule gehst du ja nicht mehr ...

... nein, ich habe meinen erweiterten Hauptschulabschluss in der Tasche und mache jetzt ein Fernabitur via Internet...

... und jetzt ziehst du nach Berlin?

Ja, im nächsten Jahr, mit meinem älteren Bruder Wilson. Wir wissen aber noch nicht so ganz genau, in welchen Kiez wir ziehen werden, mal sehen.

Tokio Hotel suchen ja auch gerade eine Bude. Habt ihr mit denen über die Umzugspläne gesprochen? Bisher wohnen Tom und Bill ja immer in so einem Hotel am Potsdamer Platz.

Ehrlich? Die wollen auch nach Berlin ziehen? Dann muss ich die Jungs mal fragen, in welchem Viertel die Jungs gerade so ihre Wohnung suchen.

Das Gespräch führte Ric Graf.

DER NAME
Ja, Jimi wird wirklich nur mit einem „M“ geschrieben. Seine Eltern haben ein Faible für ausgefallene Namen: Der Bruder heißt Wilson Gonzalez, seine Schwester Cheyenne Savannah (7) und Halbbruder Rocco.

DER SÄNGER
Jimi Blue war früher Rock-Fan, macht nun aber ganz andere Musik. Im vorigen Jahr kam sein Hip-Hop-Album „Mission Blue“ heraus und landete prompt in den Top 20.

DER SCHAUSPIELER
Er debütierte 1999 in „Erleuchtung garantiert“ neben Vater Uwe und Bruder Wilson. Dann folgten „Die Wilden Kerle“. Ganze fünf Teile.

DER NEUE FILM
In „Sommer“ spielt er einen Außenseiter, der in der neuen Heimat Amrum Anschluss sucht und Liebe findet. Seit gestern im Kino.

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