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Panorama: TOURIGUIDE

BERLIN FÜR JUNGE LEUTE Wie man seine Freunde unfallfrei durch die Stadt schickt Semesterferien sind so. Da sitzt man entspannt mit den Jungs aus der WG auf dem Balkon, trinkt ein Bier und plaudert so dahin, bis ganz plötzlich wieder das Handy klingelt und auf dem Display erscheint: „Unbekannte Nummer“.

BERLIN FÜR JUNGE LEUTE

Wie man seine Freunde

unfallfrei durch die Stadt schickt

Semesterferien sind so. Da sitzt man entspannt mit den Jungs aus der WG auf dem Balkon, trinkt ein Bier und plaudert so dahin, bis ganz plötzlich wieder das Handy klingelt und auf dem Display erscheint: „Unbekannte Nummer“.

Das verheißt selten was Gutes. Denn entweder ist es der nervig-säuselnde Typ vom Telekommunikationsunternehmen, der wieder den Handyertrag verlängern will („Ich habe ein super Angebot für Sie, kostet nur fünf Euro mehr und …“). Es kann auch der Vermieter sein, der darum bittet, doch bitte den Müll zu trennen. Oder es sind alte Bekannte, die man aus guten Gründen lange nicht gesehen hat und die nun fröhlich ins Telefon jubeln: „Naaa, wie geht’s? Ich brauch’ ein Bett, sind ja Semesterferien, weißt’ schon. Ich komme morgen nach Berlin!“

Keine Ahnung, ob Kölner oder Stuttgarter auch so oft nach Schlafmöglichkeiten gefragt werden, aber wer in Berlin wohnt, hat echt keinen Mangel an Gästen in der Wohnung. Das ist oft sehr nett, kann aber auch anstrengend sein, wenn – nennen wir sie mal Lisa – plötzlich Lust hat, einen auf Touri zu machen.

Als gebürtiger Berliner neugierigen Freunden kompetent die Stadt zu zeigen, ist eine höchst unangenehme Aufgabe, da man selbst seit Jahren die lange Schlange vor dem Reichstag meidet, den Fernsehturm auch nur von unten kennt und es sehr uncool findet, mit einem riesengroßen ausgefalteten Stadtplan auf der Straße zu stehen, den man eh nicht mehr zusammenkriegt.

Neulich im Büro lag jedenfalls ein kleines Päckchen im Fach, das uns „Herden Studienreisen Berlin“ geschickt hat. Darin steckte ein Guide, der den Titel trägt: „Berlin für junge Leute“. Und siehe da: Gar nicht so schlecht. Auf 280 Seiten stehen viele Adressen von Bars, Clubs und Einkaufsläden. Es werden kurze Episoden zu den einzelnen Orten erzählt und auch die Geschichte über einzelne Kieze und Museen nicht vergessen, ohne staatstragend zu werden (es wird sogar an manchen Stellen vor Touristenfallen oder Schickeria gewarnt, sehr nett!).

Wenn Lisa wieder anruft und nach Berlin will, bekommt sie den Guide einfach in die Hand. Vielleicht komme ich sogar mit. Könnte Spaß machen. AG

Berlin für junge Leute, www.herden.de, 5,80 Euro. Wer bereits Besuch hat, kann ja bei uns auf die Seite www.tagesspiegel.de/werbinich schauen – wir haben für euch ein kleines Wochenendprogramm zusammengestellt.

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