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Unter-18-Reporter: Gute Idee – theoretisch

Jedes Jahr Vergleichsarbeiten, Pisa-Tests, ganz abgesehen vom Zwölferabi und den neuen Sekundarschulen – angeblich soll unser Bildungssystem gerechter und effizienter werden. Aber lohnt sich der ganze Wirbel? Und sagt wirklich nur die Bildung etwas über die Chancen aus?

Jedes Jahr Vergleichsarbeiten, Pisa-Tests, ganz abgesehen vom Zwölferabi und den neuen Sekundarschulen – angeblich soll unser Bildungssystem gerechter und effizienter werden. Aber lohnt sich der ganze Wirbel? Und sagt wirklich nur die Bildung etwas über die Chancen aus?

Wir haben den Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann gefragt. Warum sagen neueste Studien, dass 69 Prozent der Studenten aus Akademikerfamilien stammen? „Das ist eine ganz schlechte Nachricht. Bildung hängt immer mehr vom Bildungshintergrund der Eltern ab“, sagt Hurrelmann. Erstaunlicherweise spielen dabei die finanziellen Mittel der Eltern gar nicht die größte Rolle: „Es ist viel wichtiger, dass die Eltern ihre Kinder bereits im Alter von drei bis sechs Jahren fördern.“ Schon die Grundschule kann die Leistungsunterschiede nicht mehr ausgleichen. Dann scheint mit sechs ja fast alles schon gelaufen zu sein!

Und die Unterschiede im Bildungsniveau werden immer größer. Kein Wunder, dass Haupt- oder Sonderschüler keine große Motivation haben. „Eigentlich sollten gerade da die Eltern guten Kontakt mit den Schulen und Kindergärten pflegen“, sagt Hurrelmann. „Doch genau das fällt ihnen schwer. Sie haben das Gefühl, dass dort nur studierte Menschen herumlaufen, mit denen sie nicht mithalten können. Deswegen ist es so wichtig, dass die Bildungsinstitutionen auf die Eltern zugehen und ihnen bei der Erziehung ihrer Kinder helfen.“

Ein weiterer Ansatzpunkt seien Schulen, wo leistungsstarke und leistungsschwache Schüler voneinander lernen können. Allerdings müssten dazu alle bereit sein. Das ist ein Problem. Würden wir auf die Gesamtschule wechseln, nur um etwas am Bildungssystem zu verändern? Eher nicht. Gesamtschulen sind eine gute Idee – aber die meisten von uns bleiben wohl lieber auf unserem Gymnasium. Hannah Ibnoulward, 14 Jahre

und Kira von Bernuth, 18 Jahre

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