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Woran Jugendliche glauben: Weg vom ganz normalen Wahnsinn

Linda, 14, findet, dass Glauben die Menschen verbindet.

Zuallererst: Ich bin nicht streng gläubig, in die Kirche gehe ich eigentlich nur an Weihnachten und was in der Bibel steht, zweifle ich weitestgehend an. Und trotzdem, wenn man mich nach den tollsten Erlebnissen im letzten Sommer fragt, erzähle ich sofort begeistert von meiner Woche in „Taizé“, einem christlichen Kloster in Frankreich.

Der Grund dafür ist die einzigartige Atmosphäre. Wenn bis zu 4.500 Jugendliche aus verschiedensten Ländern zusammen in der so untypischen Kirche - warme Farben statt dunkle Mauern, Teppichboden statt harte Bänke, Teelichter und ein Holzkreuz statt goldene Statuen - auf dem Boden kauern, singen und nachdenken, ist das eine ganz besondere Stimmung. Taizé war für mich wie eine Woche durchatmen: Ich bin mal weg vom ganz normalen Wahnsinn zu Hause gekommen, war entspannter und offener als sonst und kam mir irgendwie verbunden mit Anderen dort vor, besonders wenn ich gemerkt habe, dass es ihnen ähnlich wie mir geht oder sie die gleichen Fragen und Probleme haben wie ich.

Ich glaube, dass wegen dieser Art von Verbundenheit so Viele regelmäßig in Gottesdienste gehen. Wenn Menschen gemeinsam beten, singen oder auch einfach nur über dasselbe nachdenken, ist die Energie, die man dabei fühlt, viel größer als wenn man es alleine tut. Deshalb finde ich, dass Glauben verbindet. Und wenn man ehrlich ist, ist es dafür auch vollkommen egal, ob und wenn ja welcher Religion jemand angehört, denn an irgendetwas glauben wir alle.

Linda B.

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