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Wintereinbruch2

© ddp

Wetter: Der Winter ist da

Dieses Jahr kommt er früh: Einen Monat vor offiziellem kalendarischen Winteranfang fallen überall in Deutschland dicke Schneeflocken vom Himmel. Viele Autofahrer wurden von dem plötzlichen Wintereinbruch überrascht.

Der angekündigte massive Wintereinbruch mit Schnee, Sturm und Glatteis hat am Freitag Deutschland erreicht. Einen Monat vor dem kalendarischen Winteranfang überquerte die Kaltluft aus Skandinavien und den Polarmeeren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit hoher Geschwindigkeit das Land. Meteorologe Andreas Friedrich sagte in Offenbach, das "Spektakuläre ist, dass wir Temperaturstürze von fünf bis zehn Grad innerhalb einer Stunde verzeichnen".

Bereits am Morgen kam es zu starken Schneefällen von Bremen über Hamburg bis nach Braunschweig. Wenig später war der Wetterumschwung in Berlin-Brandenburg, im Harz, in Hessen und Thüringen angekommen. Auch in Bayern schneite es. Vielerorts sorgten teils heftige Schneeschauer für Behinderungen im Straßenverkehr und zahlreiche Unfälle. Zeitweilig trat gefährliche Glätte auf.

Glatte Straßen

Rund um Hamburg und in Schleswig-Holstein blieb der Schnee trotz des noch warmen Bodens vielerorts zeitweise liegen, wie ein Meteorologe sagte. Die matschige Nassschneedecke führte kurzzeitig zu gefährlicher Glätte auf den Straßen. Viele Autofahrer waren trotz des seit Tagen angekündigten Wintereinbruchs noch mit Sommerreifen unterwegs. Kräfte des Winterdienstes waren damit beschäftigt, vor allem Fußgängerüberwege freizumachen. Viele Pendler stiegen auf S-und U-Bahnen sowie Busse um.

Am Vormittag führte der Wintereinbruch im Oberharz zu ersten Unfällen auf schneeglatten Straßen. Laut Polizei fielen in den Morgenstunden bis zu 15 Zentimeter Schnee. Die Hauptstraßen seien bis zum Vormittag geräumt, derzeit befänden sich noch etwa fünf Zentimeter Schneematsch auf den Straßen.

Hier und da verschneite Landschaften

In Oberfranken kam es im morgendlichen Berufsverkehr zu einigen kleineren Unfällen auf glatten Straßen. Es habe zum Glück nur Leichtverletzte gegeben, teilte die Polizei in Bayreuth mit.

In Berlin und Brandenburg waren ebenfalls dicke Schneeflocken zu sehen. Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt werde es aber in der Hauptstadt keine geschlossene Schneedecke geben, sagte Meteorologe Christoph Gatzen vom privaten Wetterdienst MeteoGroup Deutschland. Im Land Brandenburg könne es bei Temperaturen um null Grad hier und da verschneite Landschaften geben.

18 Zentimeter Neuschnee in Thüringen

Auf der Wasserkuppe in der hessischen Rhön fielen in der Nacht mehr als zehn Zentimeter Schnee. Auch in anderen Lagen über 600 bis 700 Metern sei Schnee gefallen, allerdings wegen der milden Temperaturen nicht liegengeblieben, sagte ein DWD-Sprecher. In den übrigen Landesteilen Hessens regnete es zunächst stark.

Auch in Thüringens Höhenlagen fielen am Morgen teilweise mehr als zehn Zentimeter Schnee. An dem etwa 900 Meter hoch gelegenen Ausflugsort Schmücke am Rennsteig sei mit 18 Zentimetern der Höchstwert gemessen worden, sagte Meteorologe Christoph Hartmann vom DWD. Auf dem 916 Meter hohen Inselsberg im Thüringer Wald lag seinen Angaben zufolge eine zehn Zentimeter hohe Schneedecke.

Unwetterwarnung für den Harz

Unterdessen gab der Wetterdienst für den Harz eine Unwetterwarnung heraus. Es sei bis zum Abend mit starkem Schneefall und Schneeverwehungen, in Hochlagen mit Orkanböen zu rechnen. Auch im Thüringer Wald und im Erzgebirge wurde mit Schneeverwehungen gerechnet.

Bis zum Nachmittag sollten die Schneefälle den Süden Deutschlands erreicht haben. Besonders im Schwarzwald, der Schwäbischen Alb, im Bayerischen Wald und in der Alpenregion müsse auch in den nächsten Tagen mit starkem Schneefall und Sturm gerechnet werden, sagte ein Meteorologe. Die Polizei riet, nicht ohne Winterreifen zu fahren. Lkws sollten in höheren Lagen zudem Schneeketten aufziehen. (bai/ddp)

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