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Wetter: Hitze lässt Südeuropa leiden

In Ungarn sterben 500 Menschen bei Temperaturen über 40 Grad – unterdessen weiten sich die Brände in Italien aus.

In Ungarn sind binnen einer Woche 500 Menschen wegen der Hitzewelle gestorben. Das teilte die Gesundheitsbehörde in Budapest am Dienstag unter Berufung auf regionale Statistiken mit. „Zwischen dem 15. und 22. Juli lag die Durchschnittstemperatur in den meisten Gebieten über 30 Grad Celsius“, erklärte Chef-Mediziner Ferenc Falus. „Die Sterblichkeitsrate in Zentral-Ungarn stieg um 30 Prozent.“ Allein in Zentralungarn seien 230 Menschen „verfrüht gestorben“, sagte Falus.

Aus Österreich, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei waren in den vergangenen Tagen ebenfalls Hitzetote gemeldet worden.

In Rumänien kamen mindestens 27 Menschen ums Leben. Allein am Montag starben zwölf Personen an den Folgen der hohen Temperaturen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Bei den Todesopfern handle es sich um ältere Menschen, die auf offener Straße erschöpft zusammengebrochen seien, sagte Minister Eugen Nicolaescu. Rund 870 Personen erlitten Kreislaufzusammenbrüche, und fast 19 000 riefen den Rettungsdienst. Heute wurde im Süden und Osten Rumäniens mit Temperaturen um 40 Grad Celsius gerechnet, erst am Donnerstag erwarteten die Meteorologen Abkühlung.

In Bulgarien wurden 44 Grad Celsius gemessen, die höchste Temperatur der vergangenen 120 Jahre. In Mazedonien lag sie bei einem Allzeithoch von 45 Grad. In ganz Südosateuropa loderten Feuer auf, allein in Serbien kämpften Helfer gegen 50 Waldbrände. Schon im Juni waren Temperaturen von 46 Grad erreicht worden.

Bei Waldbränden in der süditalienischen Region Apulien sind am Dienstag vier Menschen ums Leben gekommen, tausende weitere mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Zwei Menschen seien bei lebendigem Leibe verbrannt und zwei weitere erstickt, hieß es. Wegen zu starker Winde konnten keine Lösch-Hubschrauber eingesetzt werden. Die Feuerwehr kämpfte in weiten Teilen Italiens bei sengender Hitze gegen Busch- und Waldbrände. Zwei der Waldbrandopfer waren am Dienstag mit ihrem Wagen auf einer Straße bei Peschici an der Adriaküste unterwegs, als sie von den Flammen eingeschlossen wurden und verbrannten. Die anderen beiden erstickten an einem Strand in der Nähe, der ebenfalls vom Feuer eingeschlossen war.

Nahe der Adriastadt Peschici musste die Küstenwache mehrere tausend Menschen, die auf Stränden in der Falle saßen, mit Booten in Sicherheit bringen. Privatleute stellten ihre Boote zur Verfügung. In der Gegend von Vieste mussten vier Campingplätze evakuiert werden. Städte öffneten Schulen, um die Camper unterzubringen. Die Behörden bildeten einen Krisenstab. Der Präsident der ebenfalls betroffenen Nachbarregion Molise forderte die Ausrufung des Notstands. In der Stadt Termoli bedrohten die Flammen Wohnhäuser. (mit AFP)

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