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Wetter: Mehrere Hitzetote in Europa

Der extremen Hitzewelle sind in Europa bereits bis zu 13 Menschen zum Opfer gefallen. In Frankreich starben nach Behördenangaben mindestens drei Menschen.

Paris/London - Gesundheitsminister Xavier Bertrand sprach von insgesamt neun Todesfällen, die "möglicherweise durch die Hitze verursacht" seien. Im niederländischen Nijmegen starben zwei Teilnehmer einer Wanderveranstaltung an Hitzschlag. In Spanien waren zuvor bereits zwei Menschen der Hitze zum Opfer gefallen. In Deutschland wurden für Donnerstag Rekordwerte von um die 38 Grad erwartet. In England wurde mit 36,3 Grad der höchste Juli-Wert seit 95 Jahren gemessen.

In Deutschland stieg mit der anhaltenden Hitze die Ozonbelastung auf die bislang höchsten Werte des Jahres: Im Westen Deutschlands und in Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben des Umweltbundesamtes Werte deutlich über dem Schwellenwert für die Information der Öffentlichkeit von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft gemessen. Gebietsweise könne auch der Alarmwert von 240 Mikrogramm Ozon überschritten werden. Ab diesem Wert können die betroffenen Bundesländer Fahrverbote erlassen. Für Donnerstag sagte das Umweltbundesamt vor allem für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin hohe Ozonwerte gebietsweise über dem Alarmwert voraus.

Ozon kann besonders bei Alten, Kindern und Kranken in zu hoher Konzentration die Gesundheit gefährden. Laut Umweltbundesamt ist nur durch Gewitter ein baldiges Absinken der Werte zu erwarten. Gewitter wurden nach der Vorhersage von Wetteronline für Donnerstag vor allem im Westen und Norden Deutschlands erwartet, während es im Osten und Süden sonnig bleiben sollte. Die Hitzewelle sollte mit bis zu 37 Grad im Osten und Süden am Donnerstag ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen, im Westen und Norden sollten die Temperaturen 26 bis 34 Grad erreichen. Für den Freitag sagt Wetteronline für den Süden und Osten anhaltende Hitze mit zunehmender Gewitterneigung voraus.

"Alarmstufe Orange" wegen der Hitze herrschte laut Gesundheitsminister Bertrand in 45 der knapp hundert französischen Départements, darunter in den Ballungsräumen Paris, Marseille und Lyon. Regierungschef Dominique de Villepin berief für Donnerstag eine Sondersitzung der Minister zur Hitzewelle ein. Im August 2003 waren bei einer wochenlangen Gluthitze in Frankreich rund 15.000 meist ältere und kranke Menschen gestorben; in ganz Europa waren es 30.000 Menschen.

Zwei Niederländer starben an Hitzschlag

Zwei Teilnehmer der traditionsreichen Wanderveranstaltung "Vier Tage von Nijmegen" starben nach einem Bericht der niederländischen Nachrichtenagentur ANP am Dienstag durch Hitzschlag. 30 weitere Wanderer klagten wegen der Hitze über Unwohlsein, einige mussten im Krankenhaus behandelt werden. Angesichts von Temperaturen um 34 Grad Celsius wurde die Veranstaltung schließlich abgebrochen.

In Großbritannien wurde ein neuer Rekord aufgestellt: Die Meteorologen maßen in Charlwood bei Gatwick südlich von London mit 36,6 Grad Celsius die höchste Juli-Temperatur seit 1911. Damals wurden in Epson im südenglischen Surrey 36 Grad gemessen. Im Zoo von Colchester im Osten Englands bekamen die Löwen Blut in Eisblöcken, für die Affen gab es Obst in Eis. Die Durchschnittstemperaturen im Juli liegen in Großbritannien normalerweise bei 23 Grad. (tso/AFP)

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