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Wetter: Unfälle wegen Schnee und Glatteis

Schnee und Glatteis haben zu Chaos auf den Straßen in Süddeutschland, Frankreich, Österreich und Tschechien geführt. In vielen Gebieten ist sogar der Strom ausgefallen.

Stuttgart/Paris/Klagenfurt/Prag - Nach Polizeiangaben starben mindestens drei Menschen in Bayern und Baden-Württemberg auf vereisten Straßen. Einige Grenzübergänge und Teile der Autobahnen A 8, 9 und 81 waren in der Nacht zeitweise dicht. Im Unterelsass wurde von den Behörden ein Fahrverbot für Lastwagen ausgesprochen. Die Flughäfen Stuttgart und Prag-Ruzyne wurden in der Nacht gesperrt. Allein in Stuttgart saßen etwa 1000 Passagiere fest. In den Skiorten der Vogesen und der Alpen überwog die Freude über die weiße Pracht: Viele der bisher wegen Schneemangels geschlossenen Skipisten wurden für eine Öffnung vorbereitet. In einigen Gebieten Österreichs fiel innerhalb von 24 Stunden bis zu einem Meter Neuschnee.

In Baden-Württemberg wurden der Polizei bis zum Morgen mehr als 460 Unfälle gemeldet, 34 Menschen wurden verletzt. Meist blieb es bei Blechschäden. So hatten sich im Landkreis Karlsruhe mehrere Lastwagen auf schneeglatten Straßen festgefahren und mussten freigeschleppt werden, teilte das Technische Hilfswerk mit. Auf den Bahnstrecken saßen am Morgen tausende Pendler in Zügen fest. Nach Angaben der Bahn führte der starke Schneefall zu Weichenstörungen auf den Strecken. In Bayern kam es vor allem in den Großräumen München und Nürnberg wegen Schneeverwehungen zu Verspätungen bei der Bahn.

In Oberbayern raste ein 50-jähriger Lastwagenfahrer auf der Autobahn A 9 mit seinem Wagen in die Mittelleitplanke. Der Fahrer wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und starb noch am Unfallort. In den Landkreisen Freising und Erding kam es auf den Autobahnen 9 und 92 binnen weniger Stunden zu mindestens neun Unfällen. Unfallursache sei in den meisten Fällen überhöhte Geschwindigkeit gewesen, teilte die Polizei mit.

Dauereinsatz auf den Flughäfen

Der Flughafen Stuttgart hat trotz anhaltender Schneefälle am Vormittag den Flugverkehr wieder aufgenommen. Nach Angaben der Flughafengesellschaft müssen Fluggäste aber den ganzen Tag über mit weiteren Verspätungen rechnen. In den frühen Morgenstunden waren wegen starken Schneefalls rund 70 Flüge ausgefallen. Inzwischen wurde die Start- und Landebahn wieder geöffnet. Den Angaben zufolge müssen aus Sicherheitsgründen alle abfliegenden Maschinen enteist werden, was 10 bis 30 Minuten dauert.

Der starke Schneefall hat auch den Luftverkehr in München erheblich gestört. Auf dem zweitgrößten Flughafen Deutschlands seien bis zum Vormittag 20 Flüge gestrichen worden, andere hätten mehr als eine halbe Stunde Verspätung, teilte Flughafensprecher Peter Prümm mit. "Wir haben 130 Spezialfahrzeuge im Einsatz, die ausschließlich räumen und streuen." Eine der beiden Start- und Landebahnen müsse immer wieder geschlossen werden, um den Schnee zu räumen, sagte er. Für heute waren Prümm zufolge rund 1000 Starts und Landungen geplant.

Erhebliche Behinderungen gab es im Bahnverkehr. In den Großräumen München und Nürnberg kam es zu Einschränkungen und Verspätungen, wie die Bahn mitteilte. Auf der Strecke Ingolstadt-Nürnberg musste der Regionalverkehr eingestellt werden. Zu Einschränkungen kam es auch im S-Bahnverkehr in Nürnberg und München.

Stromausfälle in Frankreich, Österreich und Tschechien

Auch in weiten Teilen Ost- und Mittelfrankreichs sowie Österreichs und Tschechiens haben die ersten kräftigen Schneefälle des Jahres den Verkehr und die Stromversorgung zusammenbrechen lassen. Im Burgund war die Autobahn A 6 auf 140 Kilometern unpassierbar, tausende Autofahrer wurden eingeschneit. Unter der Last wachsender Eisbildung und herabstürzender Äste rissen in einigen Regionen Frankreichs und Österreichs die Stromleitungen. Am Dienstagabend waren Medienberichten zufolge 120.000 Haushalte in Frankreich ohne Strom. Die Reparaturen würden mehrere Tage dauern, teilte der Versorger EDF mit.

Im österreichischen Drautal waren am Morgen noch 12.000 Haushalte ohne Strom. Im Bundesland Kärnten mussten wegen der Schneemassen am Dienstagabend zahlreiche Straßen gesperrt werden. Eine eisige Nacht verbrachten die Fahrer von rund 300 Lastwagen, die im oberen Drautal fest hingen. Autofahrer wurden gebeten, das gesamte Gebiet wenn möglich zu meiden. Im Nachbarland Schweiz gab es vergleichsweise geringe Probleme. (tso/dpa/ddp)

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