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Wetter: "Zorro" heizt ein

Hoch "Zorro" treibt den Deutschen die Schweißperlen auf die Stirn: Mit Temperaturen von weit über 30 Grad ist zunächst der Höhepunkt der Hitzewelle erreicht worden. Im Norden und Osten herrscht Waldbrandgefahr.

Berlin - Das niederrheinische Kalkar hatte am Dienstag mit 35,2 Grad den bisher von Karlsruhe gehaltenen diesjährigen Hitzerekord eingestellt. Und das hochsommerliche Wetter hält in den nächsten Tagen an. Dabei nimmt die Waldbrandgefahr nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbandes vielerorts weiter zu.

«Hochdruckgebiete sind von Natur aus faul», sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Deshalb gehe sie davon aus, dass sich das schöne Siebenschläfer-Wetter fortsetze. «Die Chancen stehen ganz gut, dass abgesehen von kurzen Unterbrechungen für längere Zeit sommerliches Wetter herrscht», sagte die Meteorologin. Dabei bleibt es tagsüber «sehr angenehm» warm. Selbst nachts sinken die Temperaturen teilweise nicht mehr unter die 20-Grad-Marke. So verzeichnete der DWD am frühen Morgen in Aachen 22,0 Grad, in Freiburg 21,3 Grad und im nordrhein-westfälischen Geldern 21,2 Grad. Trotz der Hitzewelle gibt es keine erhöhten Ozonwerte.

Das hochsommerliche Wetter verleitet allerdings auf der Suche nach Erfrischung auch zu Übermut. In Thüringen kam beim Baden eine Studentin ums Leben. Nach einem nächtlicher Sprung von einem Zehn-Meter-Turm in einem Schwimmbad in Weimar tauchte die 25-Jährige nicht wieder an der Wasseroberfläche auf, teilte die Polizei mit. Die junge Frau hatte sich mit einem Bekannten in der Nacht zum Mittwoch unberechtigt Zutritt zu dem öffentlichen Bad verschafft, um in der lauen Sommernacht ein kühles Bad zu nehmen.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnte in diesem Zusammenhang vor Leichtsinn. "Die meisten Unfälle passieren, weil sich Menschen überschätzen», sagte ein Wasserwachtsprecher. Meist seien auch Alkohol und Drogen im Spiel. Rund 400 Menschen kommen jedes Jahr bundesweit ums Leben. Jeder achte Ertrunkene ist dabei nicht älter als 15 Jahre.

Waldbrandgefahr steigt

Durch das seit Tagen anhaltende trockene Wetter ist die Waldbrandgefahr vor allem in Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein stark gestiegen. Das Kieler Umweltministerium rief die höchste Warnstufe fünf aus. Auch in 9 der 14 brandenburgischen Landkreisen gilt die höchste Warnstufe. Anders als im benachbarten Sachsen gibt es jedoch dort bei der obersten Waldbrandstufe kein generelles Verbot, die Wälder zu betreten.

Rauchen, Feuermachen oder Grillen im Wald seien strikt untersagt, sagte ein Ministeriumssprecher in Potsdam. Der Chef des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holsteins, Uwe Eisenschmidt, appellierte besonders an Kraftfahrer, keine brennenden Zigarettenreste aus dem Autofenster zu werfen. Er forderte vor allem Eltern dazu auf, ihre Kinder auf die Gefahren von Lagerfeuern oder beim Zündeln mit Streichhölzern hinzuweisen. Ausflügler sollten darauf achten, dass Zufahrten zu Waldgegenden nicht mit Autos verstellt werden und für Einsatzfahrzeuge frei bleiben. Durch den aufgeheizten Katalysator könne es zudem zur Selbstentzündung von Grasflächen unter dem Fahrzeug kommen. (Von Wolfgang Schönwald, ddp)

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