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Panorama: Wieder auf dem Sprung

Baumgartner hat aber nur noch einen Ballon, der ihn auf 37 Kilometer Höhe befördern kann.

Nächster Anlauf für Extremsportler Felix Baumgartner: Am heutigen Sonntag will der 43-Jährige um sechs Uhr Ortszeit (14 Uhr MESZ) im US-Staat New Mexico in eine Spezialkapsel steigen, die ihn mittels eines Heliumballons 37 Kilometer hoch in die Stratosphäre tragen soll. Das Ziel des Österreichers ist, einen Rekord von 1960 zu knacken: Damals sprang der US-Amerikaner Joe Kittinger aus 31 Kilometern in die Tiefe.

Kittinger ist mittlerweile 84 Jahre alt und gehört zu Baumgartners Team. Auch sein Sprung habe sich damals wegen des Wetters verzögert. „Ich war bereit, loszulegen, und musste warten“, erinnerte sich Kittinger dieser Tage in Roswell, wo Baumgartner sein waghalsiges Unternehmen vergangene Woche aufgrund zu starken Winds bereits mehrfach verschieben musste. „Das ist frustrierend. Aber da muss man durch“, sagte Kittinger. Der ehemalige Jetpilot der US-Streitkräfte hatte bei seinem Rekordsprung eine Geschwindigkeit von 988 Stundenkilometern erreicht.

Baumgartner will nun im freien Fall mit mehr als 1100 Kilometern pro Stunde die Schallmauer durchbrechen. Besonders ärgerlich ist für den „furchtlosen Felix“, wie er in der Szene genannt wird, dass beim abgebrochenen Rekordversuch am Dienstag der Heliumballon beschädigt wurde. Nun steht nur noch ein Ersatzballon zur Verfügung. Art Thompson, technischer Direktor in Baumgartners Team, bezifferte den Preis für einen solchen Ballon auf mehrere hunderttausend Dollar, allein das Helium koste pro Versuch umgerechnet zwischen 46 000 bis 54 000 Euro. Thompson zufolge könnten bis in den November Wetterbedingungen herrschen, die den Sprung erlauben.

Der Ballon soll Baumgartner in knapp drei Stunden mehr als dreimal so hoch bringen, wie ein Passagierjet in der Regel fliegt. Um ihn herum würde ein Vakuum herrschen, es gibt so gut wie keinen Sauerstoff, der Luftdruck beträgt weniger als ein Prozent im Vergleich zur Erdoberfläche. Nach dem Plan soll er nach seinem Sprung innerhalb einer halben Minute in einer Höhe von etwa 30 480 Metern Schallgeschwindigkeit erreichen, wobei er in einer Sekunde 308 Meter fallen und danach in der zunehmend dichteren Erdatmosphäre langsamer werden soll.

Der Sprung ist äußerst gefährlich: Erblindung, Genickbruch und Blutgerinnsel könnten dabei auftreten und für Baumgartner zu einem tödlichen Ende führen. Der Sponsor Red Bull will das gesamte Abenteuer mit zahlreichen Kameras im Internet übertragen. Die Organisatoren kündigten mit Blick auf die Möglichkeit eines tragischen Ausgangs der Aktion an, dass die Übertragung mit 20 Sekunden Verzögerung erfolgen würde. Baumgartner hat angekündigt, dass der Sprung sein letzter sein soll. dapd

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