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Panda

© AFP

Wiener Zoo: Ein Knut für Österreich

Nach wochenlangem Bangen hat das Panda-Weibchen Yang Yang im Wiener Tiergarten Schönbrunn Nachwuchs bekommen. Noch ist es blind und nackt, doch in drei Monaten wird das Panda-Baby der Öffentlichkeit präsentiert.

Den Wiener Zoologen ist mit dem Pandababy ein sensationeller Zuchterfolg gelungen. Denn der Nachwuchs im Pandagehege des Zoos kam durch natürliche Paarung der beiden Tiere zu Stande. Während der meiste Panda-Nachwuchs in Gefangenschaft durch künstliche Befruchtung "erzeugt" wird, ließ man in Wien "der Natur ihren Lauf". 127 Tage nach der Paarung mit ihrem siebenjährigen Partner Long Hui hat das Tier in der Nacht zum Donnerstag ein Junges zur Welt gebracht.

Yang Yang und Long Hui enttäuschten nicht: Bei ihrer zweiten Paarung am 27. April dieses Jahres habe es wohl geklappt, verkündete freudestrahlend Zoodirektorin Dagmar Schratter. "Ich bin einfach sprachlos, wir haben schon fast gar nicht mehr damit gerechnet", sagte sie. Noch in den vergangenen Tagen hatten Experten die Chance auf Panda-Nachwuchs als sehr gering eingeschätzt.

Pandababy noch blind und nackt

Von dem rund zehn Zentimeter großen Winzling, der gerade mal 100 Gramm auf die Waage bringt, war allerdings am Donnerstag noch nichts zu sehen. Das nackte und die nächsten 40 Tage blinde Kerlchen wird in den kommenden Monaten die extra für diese Zwecke eingerichtete "Wurfbox" nicht verlassen.

Die gute Nachricht vom Nachwuchs im Panda-Haus brachte eine Pflegerin, die aus der Wurfbox "zart fiepsende Geräusche" gehört hatte. Die junge Mutter "kümmert sich liebevoll um ein winziges Baby, das sie an ihrer Brust verborgen hält", hieß es anschließend in einer ersten Erklärung. Die ebenfalls siebenjährige Yang Yang und ihr Baby werden die nächsten drei Monate von der Außenwelt abgeschirmt. Erst dann würden Beide der Öffentlichkeit präsentiert, hieß es. Dann könnte er sich zu einem ähnlichen Publikumsliebling entwickeln wie einst das Eisbären-Baby Knut im Berliner Zoo.

Peking entscheidet über Namen des Babys

Neugeborene Pandas sind im Vergleich zu ihren bis zu 150 Zentimeter großen Eltern winzig und wiegen nur zwischen 90 und 130 Gramm. Im Verbreitungsgebiet der Tiere in China leben nach offiziellen Schätzungen nur noch etwa 1600 Tiere dieser Art.

Auch bei dem Wiener Baby, das seinen offiziellen Namen von der Volksrepublik China erhalten wird, ist ein Überleben noch längst nicht gesichert. Die Sterblichkeit unter den Panda-Babys ist nämlich mit 40 Prozent im ersten Lebensjahr ausgesprochen hoch, erläuterte Zoo-Chefin Schratter. Immerhin aber hat Yang Yang das Kleine angenommen, womit die erste Hürde genommen sei. Sollte es aber Probleme mit dem Nachwuchs geben, steht für das Tier ein Inkubator bereit.

Bis zuletzt war auch den Experten des Tiergartens Schönbrunn unklar, ob Yang Yang wirklich trächtig war. "Den letzten Ultraschall haben wir am 6. August gemacht und nichts gesehen. Wir wussten es bis heute Morgen nicht", erläuterte Schratter. Nicht nur über den Namen, sondern auch über die weitere Zukunft des Mini-Pandas entscheidet übrigens Peking. Der chinesische Botschafter in Wien zählte zu den ersten Gratulanten im Tiergarten. (mit dpa)

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