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© dpa-Zentralbild

Wintereinbruch: Frost, Schnee und ein neues Tief

Der kurze Wintereinbruch hat Deutschland neue Minusrekorde beschert. Das Wetter bleibt zunächst ungemütlich.

Hamburg/Bratislava - Auf dem Feldberg im Schwarzwald war es in der Nacht zum Donnerstag mit unter minus 8 Grad so kalt wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Der bisherige Rekord für die zweite Oktoberdekade wurde am 18. Oktober 1992 mit minus 6,6 Grad erreicht, wie der Wetterdienst Meteomedia mitteilte. Noch kälter sei es am Donnerstagmorgen in Bernau im Schwarzwald mit minus 10,6 Grad gewesen. Bodenfrost gab es auch in Nordrhein-Westfalen: Dort wurden stellenweise Werte nahe minus zehn Grad erreicht. In der nächsten Woche könnte es aber wieder deutlich wärmer werden.

In höheren Lagen vom Erzgebirge bis zum Zittauer Gebirge schneite es. Auf Ostdeutschlands höchstem Berg – dem Fichtelberg (1214 Meter) im Erzgebirge – liegen 15 Zentimeter Schnee. Ungewöhnlich ist der Schneefall im Erzgebirge nicht. „In der Vergangenheit hatten wir im Erzgebirge auch schon Anfang Oktober Winterwetter mit Schnee und Frost“, sagte Thomas Sävert von der Meteomedia-Unwetterzentrale laut einer Mitteilung. So lagen am 1. Oktober 1995 auf dem Fichtelberg zehn Zentimeter Schnee. Und am 3. Oktober 1998 gab es sogar in Berlin Regen mit Schneeflocken.

Sävert sagte, in der Nacht zum Freitag werde es nicht mehr ganz so kalt. Im Osten schneie es aber weiter, erst im Laufe des Freitags werde die Schneefallgrenze in Sachsen vorübergehend bis etwa 700 oder 800 Meter ansteigen. Ein neues Tief kündigt sich bereits an. „Am Wochenende strömt auf der Rückseite des Tiefs erneut polare Kaltluft zu uns, und spätestens in der Nacht zum Sonntag muss fast überall wieder mit Bodenfrost gerechnet werden“, sagte Sävert weiter.

In der Slowakei richteten schwere Stürme am Donnerstag Schäden an und behinderten den Verkehr. Vor allem im Norden und Osten blockierten umgestürzte Bäume mehrere Straßen. In einigen Orten blieben am Donnerstag laut örtlichen Medien die Schulen geschlossen, weil der Schulweg zu gefährlich gewesen wäre. In der Gemeinde Podhorod nahe der ukrainischen Grenze verbrachten auf Anraten der Feuerwehr dutzende Kinder die Nacht zum Donnerstag in ihrer Schule. Auf den umliegenden Straßen hatte der Sturm mehrere Bäume umgerissen, die Feuerwehr sah sich nicht in der Lage, den Heimweg der Schüler zu sichern. Mindestens vier Dörfer blieben am Mittwoch und Donnerstag ohne Strom. dpa

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