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Wintereinbruch: Schnee im Norden und Osten

Der Schnee kam wie angekündigt, doch das befürchtete Chaos auf den Straßen in Nord- und Ostdeutschland blieb aus. In Sachsen wurde der Straßenverkehr bis zum Mittag erheblich behindert.

Hamburg - Dennoch gab es bundesweit weder schwere Unfälle noch kilometerlange Staus. In Frankreich kamen bei Minustemperaturen zwei Menschen ums Leben. In Lyon wurde ein etwa 40-jähriger Obdachloser tot in seinem Fahrzeug gefunden, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Bei Le Mans im Westen starb ein 52-Jähriger in einer ungeheizten Holzhütte.

Am Donnerstagmittag hob der Deutsche Wetterdienst seine Unwetterwarnung für Nord- und Ostdeutschland auf. Die Meteorologen hatten am Mittwoch Warnungen herausgegeben, die ein Verkehrschaos befürchten ließen. Ein Polizeisprecher in Chemnitz sagte, in Sachsen habe es auf Grund der schlechten Straßenverhältnisse vereinzelt Unfälle mit Blechschäden gegeben. Die Autobahn 17 von Dresden nach Prag wurde zwischen zwei Dresdner Anschlussstellen gesperrt, weil Lastwagen die Fahrbahn blockierten.

Der Flughafen Dresden wurde bis zum Mittag vier Mal gesperrt, um den Schnee von den Start- und Landebahnen zu räumen. Dadurch gab es bis zu 75 Minuten Verspätung. In Thüringen und Sachsen-Anhalt habe es trotz des Schneefalls weniger Unfälle gegeben als an Tagen ohne Schnee. «Für die Verhältnisse ist die Lage ungewöhnlich ruhig», erklärte ein Polizeibeamter in Halle.

Nach heftigen Schneeverwehungen entspannte sich die Lage auf der Ostseeinsel Fehmarn (Schleswig-Holstein) schon am Donnerstagmorgen. Die meisten Straßen waren nach Polizeiangaben zu befahren. Nur im Westen der Insel hätten kurzfristig acht Wagen festgesessen, weil ein Fahrzeug stecken geblieben war.

In Niedersachsen hatten die Autofahrer zwar auch mit Schnee und Glätte zu kämpfen, doch blieb auch hier das befürchtete Chaos aus. «Hier waren ja 20 Zentimeter Schnee angesagt. Die liegen eher nebeneinander und nicht übereinander», sagte ein Polizeisprecher in Stade.

Bei der Bahn mussten vereinzelt Weichen vom Schnee befreit werden, sagte ein Sprecher. Fernzüge legten in Berlin eine Zwangspause bis zu 40 Minuten ein, weil zugeschneite Weichen freigeschaufelt werden mussten.

Heftige Schneefälle gab es auch in Dänemark und Schweden, jedoch kam es nicht zu größeren Verkehrsbehinderungen. In Südschweden wurden Lastwagen, die mit den Fähren in Trelleborg und Ystad ankamen, vorsorglich zu Konvois zusammengestellt und von Polizei und Schneepflügen begleitet. In der südschwedischen Provinz Smaland fiel in mehreren tausend Haushalten der Strom aus.

Die Schweizer Rettungsflugwacht Rega bewahrte im Tessin 24 junge Männer vor dem Erfrieren. Sie konnten am Mittwochabend mit Hubschraubern aus 1000 Meter Höhe geborgen werden, teilte die Rega am Donnerstag mit. Einige der jungen Schweizer waren bei minus zwölf Grad in Turnschuhen unterwegs. Bei Einbruch der Dunkelheit hatten sie sich verirrt und dann per Handy die Polizei alarmiert. Der Hubschraubereinsatz dauerte rund vier Stunden. Einige der Wanderer erlitten Erfrierungen. (tso/dpa)

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