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Wirbelsturm "Xangsane": Vietnam evakuiert 150.000 Menschen

Nachdem der Wirbelsturm "Xangsane" auf den Philippinen 62 Menschen das Leben gekostet und große Teile des Landes verwüstet hat, bereitet sich jetzt Vietnam auf den Sturm vor.

Hanoi/Manila - Mit beispiellosen Schutzvorkehrungen hat sich Vietnam am Samstag für die Ankunft des Wirbelsturms "Xangsane" gewappnet. Bis zum Abend sollten mehr als 150.000 Bewohner der betroffenen Küstenregionen in Sicherheit gebracht werden. Zugleich versuchten die Behörden, Kontakt zu mehr als 170 Fischerbooten auf dem südchinesischen Meer aufzunehmen, um sie zur Umkehr zu bewegen. "Xangsane" (Elefant) hatte auf der philippinischen Hauptinsel Luzon schwere Verwüstungen angerichtet. Mindestens 62 Menschen wurden getötet, knapp 70 galten noch als vermisst.

Experten von Katastrophenschutz und Wetterdienst in Hanoi rechneten bereits für Samstagabend Orstzeit mit ersten Vorboten des Taifuns. Der Sturm selbst sollte mitten in der Nacht (20 Uhr MESZ) die Küstenprovinzen zwischen Hue und Quang Ngai erreichen. Vize-Regierungschef Nguyen Sinh Hung reiste eigens in die Provinz Danang, um die Vorsorgemaßnahmen zu überwachen.

Er drohte führenden Funktionären der betroffenen Regionen mit Entlassung, sollte es ihnen nicht gelingen, alle gefährdeten Schiffe mit mehr als rund tausend Seeleuten an Bord rechtzeitig aus der Sturmschneise zu holen. Vorsorglich bat das Außenministerium die angrenzenden Staaten, den Fischern Schutz zu gewähren. Der staatliche Rundfunk sendete halbstündlich, das Fernsehen jede Stunde aktualisierte Sturmwarnungen.

Vietnam hat dazugelernt

Mit ihrem massiven Schutzprogramm, dem größten in der Geschichte des Landes, will die Führung der Sozialistischen Republik eine ähnliche Katastrophe wie beim Durchzug des Taifuns Chanchu im vergangenen Mai verhindern. Hunderte Menschen waren damals ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Fischer, die von dem Sturm auf offener See überrascht wurden. Die Vorkehrungen der Behörden erwiesen sich als völlig unzureichend.

Auf den Philippinen dauerten die Aufräumarbeiten nach "Xangsane" am Samstag weiter an. Zwei Tage, nachdem der Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von 130 Stundenkilometern über Luzon hinweggefegt war, hatten Millionen Menschen immer noch keinen Strom. Zahlreiche Straßen waren weiterhin unpassierbar. Tausende Rettungsleute und Soldaten waren im Einsatz. (tso/AFP)

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