zum Hauptinhalt

Wolkenbruch: Hochwassersituation in Polen wieder verschärft

Nach Gewitterstürmen mit heftigen Regenfällen sind vor allem im Süden von Polen wieder viele Menschen von Hochwasser bedroht. Die Lage sei dramatisch.

Knapp drei Wochen nach den verheerenden Fluten sind vor allem im Süden von Polen wieder viele Menschen von Hochwasser bedroht. Gewitter und Dauerregen haben eine zweite Flutwelle auf der Weichsel und ihren Nebenflüssen ausgelöst. „Die Lage ist dramatisch“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Freitag in Warschau. Die Gefahr, dass Dämme brechen, sei groß, warnte er. Die zum Teil heftigen Niederschläge sollten noch bis zum Abend dauern. In der Nähe von Tarnobrzeg seien mehrere hundert Menschen in Sicherheit gebracht worden, berichtete der polnische Rundfunk. Der Fluss habe in dieser Region Dämme eingerissen und Gebiete überflutet, die bereits vor zwei Wochen unter einem Hochwasser schwer gelitten hatten.

Der Scheitelpunkt der Weichsel bewegte sich im Tagesverlauf auf Sandomierz zu, rund 200 Kilometer südlich von Warschau. Der Bürgermeister rief etwa 2000 Einwohner auf, die gefährdeten Stadtteile zu verlassen - doch die meisten Menschen blieben in ihren Häusern. Auch kleinere Flüsse in Südpolen traten über die Ufer. Der Fluss Biala unterspülte eine Eisenbahnstrecke. Ein Zug entgleiste, Menschen wurden aber nicht verletzt.

In den Überschwemmungsgebieten bestand nach der Flutwelle Erdrutschgefahr. In Klodne bei Nowy Sacz zerstörten Erdmassen 30 Häuser, Dutzende waren einsturzgefährdet. Nach einem Erdrutsch wurde die Hauptverbindungsstraße zwischen Krakau und dem Tatra-Kurort Zakopane gesperrt.

Auch in der Hauptstadt Warschau kämpften die Einsatzkräfte gegen die Folgen des Wolkenbruchs. Die Feuerwehr musste in der Nacht zum Freitag mehrere hundert Einsätze fahren, um das Wasser aus überfluteten Kellern, Garagen und Straßen auszupumpen. Im Süden der Stadt war das Wasser in zwei Krankenhäuser sowie eine U-Bahn-Station gelaufen. Unter Wasser stehen Teile des Stadtviertels Piaseczno.

Die Lage an der Oder galt dagegen zunächst noch als stabil. Das Wasser gehe zurück, sagte ein Behördensprecher. Aber auch dort werde in einigen Tagen eine zweite Flutwelle erwartet. Die Pegel der Oder und ihres rechten Nebenflusses Warthe sollen aber unter den Höchstwerten der vergangenen Tage bleiben. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false