zum Hauptinhalt

Yukos-Affäre: US-Gericht lädt russischen Finanzminister vor

Eine richterliche Ladung des russischen Finanzminister Alexej Kudrin hat im Kreml für heftige Empörung gesorgt. Ein US-Justizbeamter hatte dem Minister am Rande der IWF-Tagung in Washington abgefangen und ihm wortlos die Vorladung überreicht.

Der ahnungslose Minister nahm den Umschlag am Freitag aus Höflichkeit an und habe erst später festgestellt, dass es sich um eine offizielle Vorladung handele, teilte ein Ministeriumssprecher mit.

Grund für die Vorladung ist der Prozess um den zerschlagenen russischen Ölkonzerns Yukos von Öl-Magnat Michail Chodorkowski. Kudrin soll sich in einer Klage von US- Investoren zu der Auflösung äußern.

Der inhaftierte frühere Yukos-Chef Chodorkowski steht derzeit in Moskau wegen Unterschlagung und Geldwäsche erneut vor Gericht. Dem 45-Jährigen, der bereits 2005 zu acht Jahren Haft verurteilt worden war, drohen weitere 22 Jahre Gefängnis. Der international beobachtete Prozess gilt als Gradmesser für die von Kremlchef Dmitri Medwedew angemahnte Glaubwürdigkeit der russischen Justiz. (sh/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false