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Flocke

© promo

Zoogeschichten: Flocke wird Sozialbär

Nürnbergs Lieblingsbär Flocke muss nicht mehr alleine durchs Gehege tollen - hat jetzt einen Freund namens Rasputin. Berlins Knut muss weiter auf eine Spielpartnerin warten.

Nürnberg/Berlin – Den Besuchern des Tiergartens Nürnberg bietet sich jetzt ein besonderes Schauspiel. Ihr Zooliebling, Eisbärjungtier Flocke, hat einen Artgenossen als Spielgefährten: Rasputin. Die beiden tollen zusammen durch das 1200 Quadratmeter große Gehege. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir den Bären vom Moskauer Zoo bekommen haben“, sagte Zoovizechef Helmut Mägdefrau.

Das männliche Jungtier war am 29. Dezember in den Tiergarten Nürnberg gebracht worden. Dann wurden die beiden Jungtiere zunächst durch die Käfigstangen aneinander gewöhnt, seit vorgestern lässt man sie gemeinsam ins Außengehege. Für den Falle eines Falles stand am Premierentag die Feuerwehr bereit, die die potenziellen Kontrahenten per Wasserstrahl hätte trennen können. „Flocke verhält sich freundlich, manchmal geht sie auch auf Distanz“, sagt Helmut Mägdefrau. Das – wie auch Knut in Berlin – handaufgezogene Tier „spürt eben, dass es sich da um einen 165-Kilo-Burschen handelt und nicht um 80-Kilo-Pfleger“. Rasputin zieht aber in einem Jahr weiter in den Zoo Madrid. Die Tiere werden dann keinen großen Trennungsschmerz fühlen, sagt Berlins Bärenkurator Heiner Klös: Eisbären führen nicht wie andere Tiere enge Paarbeziehungen. Und zur Fortpflanzung sind sie noch zu klein. „Uns war wichtig, dass Flocke schnellstmöglich einen Partner bekommt fürs soziale Lernen“, sagt Zoovizechef Mägdefrau.

Berlins Publikumsliebling Knut sitzt weiter als „Single“ in seinem Gehege. Eine potenzielle gleichaltrige Partnerin, die Jungbärin Eva aus Rotterdam, zieht bald in den „Orsa Bearpark“ nach Schweden. Und Gelsenkirchen will seine Jungbärin Lara nicht hergeben. Neue Anstöße erhofft man sich vom neuen europäischen Eisbären-Zuchtkoordinator aus dem Amsterdamer Zoo. Ob Knut in Berlin bleiben kann, wird der Tierpark Neumünster als Eigentümer nicht vor Ende Januar entscheiden. Man erwarte jetzt die Pläne für sein künftiges Gehege im Zoo Berlin.

Annette Kögel

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