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Lottospielen ist offenbar doch nicht so simpel wie gedacht.

© dapd

Zu simple Gewinnzahlen: 78 Spieler teilen Lotto-Jackpot

Da träumt man sein ganzes Leben vom Sechser im Lotto - und wenn es soweit ist, gibt es kaum 30.000 Euro. Dabei sind die Gewinner vom letzten Samstag irgendwie selbst Schuld: Ihre Zahlen waren zu simpel.

Geteilte Freude ist doppelte Freude? Von wegen! Jeder Lotto-Gewinner vom Samstag muss seine Freude über sechs Richtige gleich mit 77 anderen Spielern teilen - und den Gewinn natürlich auch. „Das ist die höchste Anzahl an Sechsern die wir seit achteinhalb Jahren beim Lotto hatten“, sagte Jörg Hessel von Westlotto am Montag. Der Traum vom großen Reichtum ist damit schnell zerplatzt. Denn während man mit sechs Richtigen normalerweise mindestens eine halbe Million Euro bekommt, bleiben den Gewinnern diesmal genau 29.638,70 Euro - reich wird also keiner der 78.

Es sind immer wieder besonders kuriose Zahlenreihen, die zu einer solchen „Sechser-Flut“ führen, sagt Hessel. Diesmal waren es die Zahlen 3 - 13 - 23 - 33 - 38 - 49. „Die ersten vier Zahlen haben immer den Abstand 10. Das sind genau solche Strickmuster, die ganz häufig getippt werden.“ Doch dass solche Lotto-Strickmuster Erfolg haben, kommt selten vor. Nur fünfmal hat es in der 56-jährigen Lotto-Geschichte in Deutschland bislang noch mehr Gewinner mit einem Sechser gegeben. Fast immer ging es dabei um kuriose Zahlenreihen.

Am 3. Mai 2003 waren es die Zahlen 5 - 14 - 23 - 32 - 41 - 48. „Bis auf die 48 sind das alles Zahlen mit einem Neuner-Abstand“, sagt Hessel. Damals gab es 133 Mal sechs Richtige. Am 15. Februar 2003 waren es neben der 4, die aus der Reihe fiel, die Zahlen 6 - 12 - 18 - 24 - 30 und die Zusatzzahl 36. Neben 80 Mal sechs Richtigen gab es mehr als 25 000 mit fünf Richtigen plus Zusatzzahl - normalerweise schaffen das etwa 50 Gewinner.

Noch kurioser ging es am 10. April 1999 zu. Damals ging es um die Zahlen 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 26. „Es war das erste und bis heute einzige Mal, dass fünf aufeinander folgende Zahlen gezogen worden waren“, sagt der Lotto-Sprecher. Fast 40 000 Spieler jubelten damals über sechs Richtige - und bekamen am Ende jeder 379 Mark. Besonders künstlerisch waren die Zahlen vom 4. Oktober 1997: 9 - 13 - 23 - 27 - 38 - 40. „Die Kreuze auf dem Spielschein sahen aus wie der Buchstabe U“, erinnert sich Hessel. 134 Tipper hatten sechs Richtige.

Den absoluten Rekord hält aber die Ziehung vom 23. Januar 1988. 222 Tipper hatten die Zahlen 24 - 25 - 26 und 30 - 31 - 32 angekreuzt. „Die Gewinnzahlen bildeten damals zwei Dreierpäckchen auf dem Spielschein“, sagt Hessel. Wer seinen Gewinn mit möglichst wenigen teilen will, sollte deshalb die Finger von solch einfachen Zahlenmustern lassen, rät der Experte. Bei allen Kreuzchen-Kombinationen, die auf dem Spielschein besonders hübsch anzuschauen sind, gebe es erfahrungsgemäß viele Gewinner.

„Sehr beliebt sind auch Geburtstagsdaten. Die Zahlen 1 bis 31 kommen deshalb besonders häufig vor, und die Zahlen 1 bis 12 erst recht, weil sie für Monate und Tage stehen können.“ Auch die Zahlen 32 und 49 sind eher schlecht. Sie wurden beide bislang 471 Mal gezogen - so häufig wie keine andere. Deshalb sind auch sie bei Lotto-Spielern besonders beliebt. Aber Statistik hin oder her: „Jede Zahl hat bei jeder Ziehung die gleiche Chance“, betont Hessel. Lotto-Gewinne lassen sich eben schlecht strategisch planen - am Ende zählt einfach das Glück.

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