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Panorama: Zu- und abgeraten: Pack mich aus

Kommt so an und sieht aus wie tausend andere Schachteln: braun, in einem handlichen A4-Format und durchaus kaputtbar. Drinnen: ein Stapel loser Blätter.

Von Gregor Dotzauer

Kommt so an und sieht aus wie tausend andere Schachteln: braun, in einem handlichen A4-Format und durchaus kaputtbar. Drinnen: ein Stapel loser Blätter. Rutscht so aus der Hand und landet im Papierkorb, wenn man nicht aufpasst oder einen zweiten Blick riskiert. Zum Beispiel auf die Unterseite des Kartons, wo ein goldener Zettel klebt, der verrät, dass hier Texte von Arne Roß, Georg Klein, Etgar Keret und James Tate eingepackt sind. Lauter feine Dinge also, Lyrik und Prosa aus vielen Ecken der Welt, und schon fängt man an, sich das Ganze genauer zu besehen: den silbernen Stempel auf der Vorderseite, das beigelegte Gimmick (ein Foto des Kolumbianers Juan Manuel Echavarría) und natürlich die Klebemarke: "Die Aussenseite des Elements No.10". Was das alles ist? Eine Zeitschrift zwischen sämtlichen Text- und Kunstgattungen, mit Zeichnungen und Kritzeleien für das lesemüde Auge. Und ein transatlantisches Projekt von jungen Schriftstellern zwischen New York (Thomas Girst) und Berlin (Jan Wagner, dessen Lyrikdebüt in diesen Tagen beim Berlin Verlag erscheint), seit 1992 zum Selbstkostenpreis: Der Verlagsname Non Profit Art Movement ist Programm. Kann man sich die besten Texte aus der Schachtel ziehen und zusammengefaltet in die Tasche stecken oder die Seiten in der Lieblingsreihenfolge an die Wand pinnen.

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