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Zufallsfund in Australien: Ausgesetztes Baby überlebt fünf Tage ohne Nahrung

Durch Zufall wird ein Baby in Australien in einem Abflussschacht entdeckt und nach fünf Tagen ohne Nahrung und Hilfe gerettet. Die Mutter hatte den Säugling zweieinhalb Meter in den Schacht stürzen lassen.

Eine Mutter ist in Australien wegen versuchten Mordes angeklagt worden, weil sie ihr Baby in einem Abflussschacht zweieinhalb Meter in die Tiefe stürzen ließ. Der kleine Junge überlebte fünf Tage ohne Nahrung und Hilfe, erst dann wurde er gefunden. Das Baby war im Krankenhaus und in stabiler Verfassung, wie Ärzte am Montag berichteten. Die Mutter (30) habe die Tat zugegeben, meldeten Medien unter Berufung auf die Polizei.

Radfahrer hatten am Sonntagmorgen an einer belebten Straße am Rande Sydneys ein Wimmern gehört. Sie sahen das Kind durch einen Spalt in der Betonplatte, die den Abflussschacht bedeckte. Erst mit Hilfe der Polizei konnten sie den 200 Kilogramm schweren Betondeckel zur Seite hieven und fanden den Jungen in zweieinhalb Metern Tiefe.

„Wir waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“, sagten David Otte und seine Tochter Hayley im Fernsehen. Der Fund sei purer Zufall gewesen. „Da muss uns jemand über die Schulter gesehen haben und dafür gesorgt haben, dass wir genau dort anhalten.“ Die Polizei geht davon aus, dass die Mutter das Kind durch einen Spalt zwängte und fallen ließ. Sozialarbeiter forderten, Babyklappen nach dem Muster Kanadas oder Deutschlands einzurichten, in denen Familien ungewollte Babys anonym abgegeben können.

Neugeborene seien erstaunlich widerstandsfähig, erklärte Gynäkologe Andrew Pesce. „Wenn ein Kind im Prinzip gesund ist, kann es ohne Nahrung ein paar Tage überleben“, sagte er dem Sender „9News“. Es dauert immer einige Tage, bis eine Mutter nach der Geburt Milch für ihr Baby produziert. Ein Gewichtsverlust in den ersten Tagen ist keine Seltenheit. Auch den Sturz könne ein Baby dank seiner weicher Knochen mit etwas Glück ohne größere Verletzung überleben, sagte Pesce. Der Junge war in eine Decke gehüllt. dpa

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