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Zugunglück

© dpa

Zugunglück in den USA: Mitarbeiter übersah Haltesignal

Das schwere Zugunglück bei Los Angeles ist nach Angaben des Bahnbetreibers durch menschliches Versagen verursacht worden. Mindestens 25 Menschen starben.

Ein Fehler des Fahrers eines Personenzugs ist offenbar die Ursache für das schwere Zugunglück bei Los Angeles, bei dem bislang 25 Menschen ums Leben gekommen sind. Wie die Zuggesellschaft Metrolink, die den Vorortzug betreibt, am Samstag mitteilte, missachtete der Lokführer eine rote Ampel und fuhr weiter, obwohl ein Güterzug entgegenkam. Nach dem frontalen Zusammenstoß eines Pendler- und eines Güterzuges nahe Chatsworth, rund 50 Kilometer nordwestlich von Los Angeles, hat sich die Zahl der Toten am Samstag auf 25 erhöht. Ein Schwerverletzter starb am Nachmittag im Krankenhaus. Die US-Behörde für Transportsicherheit kündigte eine Untersuchung an.

"Wir sind absolut untröstlich und völlig ratlos, das ist eine nie dagewesene Situation für Metrolink", sagte die Sprecherin Denise Tyrell mit Tränen in den Augen auf einer Pressekonferenz. "Wir müssen zugeben, dass ein Techniker von Metrolink den Fehler begangen hat, der den gestrigen Unfall verursacht hat." Ob der Fahrer überlebt hat, sagte sie nicht. Nach einem Bericht der Zeitung "Los Angeles Times" ist auch er unter den Opfern.

Zahl der Todesopfer kann noch steigen

Bei dem Zusammenstoß der beiden Züge waren nach Angaben der Sicherheitskräfte bis Samstag 24 Menschen ums Leben gekommen. Ein weiteres Opfer erlag am Nachmittag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, wie die "Los Angeles Times" unter Berufung auf Angehörige auf ihrer Internetseite berichtete. Zuvor hatte Gouverneur Arnold Schwarzenegger von 23 Toten gesprochen. An der Unglücksstelle sei die letzte Leiche geborgen worden, sagte Sheriff-Sprecher Steve Whitmore. Rund 135 weitere Menschen wurden verletzt, von ihnen wurden am Samstag noch 87 in Krankenhäusern behandelt. Die Zahl der Todesopfer könne daher noch steigen, sagte der Bürgermeister von Los Angeles, Antonio Villaraigosa.

Den genauen Unfallhergang soll nun die Nationale Behörde für Transportsicherheit (NTSB) klären, die die Untersuchung übernommen hat. Nach Angaben einer Sprecherin sollen insbesondere zwei Datenspeicher aus den beiden Zügen sowie ein Videoband untersucht werden.

Den Rettungskräften zufolge war am Freitagnachmittag ein Pendlerzug der Zuggesellschaft Metrolink mit 222 Menschen an Bord auf dem Weg von Los Angeles nach Moorpark frontal mit einem Güterzug zusammengestoßen. Beide Züge seien mit 60 Stundenkilometern unterwegs gewesen, hieß es. Die Lokomotiven, mindestens ein Waggon des Personenzuges sowie sieben Waggons des Güterzuges entgleisten. Außerdem brach in einem Zugteil ein Brand aus. An der Rettungsaktion waren mehr als 1000 Feuerwehrleute und Polizisten beteiligt. (feh/AFP)

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