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Panorama: Zugunglück in Indien

Mehrere Waggons stürzen von Brücke / Bis zu 120 Tote

Neu-Delhi (dpa). Bei einem schweren Zugunglück sind in Indien bis zu 120 Menschen ums Leben gekommen. Ein defektes Schienenstück hob den Rajdhani-Express von Kalkutta nach Delhi bei 130 Kilometern pro Stunde über einem Fluss aus den Gleisen. Die Lokomotive und die ersten drei Waggons passierten die Brücke, dann entgleisten 15 Waggons und fielen fünf Meter tief in das Bett des Flusses Dhavi.

Am Unglücksort in Rafiganj im östlichen Bundesstaat Bihar bot sich ein Bild des Grauens. Überlebende mit notdürftig verbundenen Verletzungen saßen auf dem Boden, umgeben von Leichen, die mit weißen Tüchern zugedeckt waren und von Soldaten weggetragen wurden. Aus den Wracks der entgleisten Waggons waren Rufe und Klopfzeichen von eingeklemmten Menschen zu hören. Helfer versuchten mit Schweißbrennern, die verkeilten Waggons zu öffnen. Die klimatisierten Wagen hatten Scheiben, so dass sich Insassen befreien konnten. Die billigeren Abteile sind jedoch vergittert. Starke Regenfälle erschwerten die Rettungsarbeiten. Von den etwa 500 Insassen wurden bis Dienstagabend 350 lebend geborgen, 182 Menschen davon mit schweren Verletzungen. Bislang wurden mindestens 70 Leichen geborgen.

Auf der Brücke fehlten Gleisbefestigungen und ein 30 Meter langes Stück Schiene. Der Chef der Bahnpolizei sagte, dass Saboteure Schienen entfernt haben könnten, halte er für zweifelhaft. Die Regierung machte den Zustand der Brücke für das Unglück verantwortlich. Bei Zugunglücken gilt es in Indien fast als Standardformulierung, dass Sabotage nicht ausgeschlossen werden könne.

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