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Leonard Nimoy 2003 bei der Vorstellung seiner Autobiographie.

© dpa

Zum Tod von Schauspieler Leonard Nimoy: Der faszinierende Mr. Spock

Gemeinsam mit Captain Kirk erkundete er jahrelang im "Raumschiff Enterprise" ferne Galaxien. Die Rolle als Mr. Spock machte Leonard Nimoy weltberühmt, "Star Trek" schrieb Fernsehgeschichte. Jetzt ist der Schauspieler im Alter von 83 Jahren gestorben.

"Mr. Spock"-Darsteller Leonard Nimoy ist tot. Das bestätigte sein Agent auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Der Schauspieler, der mit der Kult-Fernsehserie "Raumschiff Enterprise" und den "Star-Trek"-Filmen weltberühmt geworden war, sei am Freitag im Alter von 83 Jahren in seinem Haus in Los Angeles gestorben, hatte die "New York Times" unter Berufung auf seine Ehefrau berichtet. Todesursache sei eine Lungenerkrankung im Endstadium gewesen, sagte Susan Bay Nimoy der Zeitung zufolge. Schon im vergangenen Jahr hatte es Berichte über seine schwere Erkrankung gegeben.

Nimoy übernahm 1966 die Rolle des Halbvulkaniers Mr. Spock. Der hatte nicht nur spitze Ohren, sondern auch einen scharfen Verstand. Er fühlte sich dabei vor allem der Logik verpflichtet ("Faszinierend") - und war damit der nüchterne Gegenpol zu dem oft ungestümen James T. Kirk, gespielt von William Shatner. Der war zwar Captain des Raumschiffs Enterprise, holte sich aber immer wieder Rat bei seinem ersten Offizier. Gemeinsam drangen sie - so wurde es im Vorspann zu jeder Folge formuliert - viele Lichtjahre von der Erde entfernt in Galaxien vor, "die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte". Die Serie schrieb Fernseh- und Kinogeschichte.

Lange Zeit tat er sich allerdings schwer damit, nur auf seine Rolle als Mr. Spock reduziert zu werden. Seine erste Autobiografie nannte er dann auch provozierend "Ich bin nicht Spock." Irgendwann fand er sich jedoch damit ab: "Wie viele Schauspieler können schon von sich behaupten, dass sie über Jahrzehnte hinweg mit einer bestimmten Rolle identifiziert werden?" Seine zweite Biografie trug den Titel: "Ich bin Spock".

Mister-Spock-Darsteller Nimoy war aber nicht nur Schauspieler, Regisseur, Produzent und Fotograf. Er engagierte sich auch politisch. 1931 in Boston als Sohn jüdisch-orthodoxer Einwanderer aus der Ukraine geboren, sprach sich Nimoy zum Beispiel für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt aus. In einem offenen Brief aus dem Jahr 2011 verwies er auf die "Star Trek"-Episode "Bele jagt Lokai" (1969).

In der bekämpfen sich ein schwarz-weißer Mutant und sein weiß-schwarzer Kontrahent im Namen ihrer historischen Identität. Der Vergleich solle, so Nimoy, "die sehr realen Probleme, die Israelis und Palästinenser trennen, nicht herunterspielen". Das fiktive Drama zeige aber, dass ein Mythos zur Falle werden könne. Zwei Staaten für zwei Nationen sei ein vernünftiger Kompromiss im Streit zwischen Israelis und Palästinensern.

Bereits in der vergangenen Woche hatte es Berichte gegeben, nach denen Nimoy mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden war. Zahlreiche Schauspielkollegen hatten ihm daraufhin per Internet eine rasche Genesung gewünscht.

Nimoy selbst hatte sich vor vier Tagen zum letzten Mal öffentlich per Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort gemeldet: "Das Leben ist wie ein Garten. Perfekte Momente sind möglich, aber sie können nicht bewahrt werden, außer im Gedächtnis."

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Mit bewegenden Worten nahm Captain-Kirk-Darsteller William Shatner von Nimoy Abschied. "Ich habe ihn wie einen Bruder geliebt“, schrieb er ebenfalls auf Twitter. "Wir alle werden seinen Humor, seine Begabung und seine Fähigkeit zu lieben vermissen." (mit dpa)

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