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"Qualität ganz oben - Preis ganz unten", steht auf diesen Einkaufswagen von Aldi. Die Supermarktkette will auf giftige Chemie in der Textil- und Schuhproduktion verzichten.

© dpa

Zusammenarbeit mit Greenpeace: Aldi will auf giftige Chemie in Textilien und Schuhen verzichten

Im vergangenen Jahr untersuchte Greenpeace Textilien verschiedener Discounter - Aldi hatte besonders schlecht abgeschnitten. Nun hat der größte Lebensmitteldiscounter Deutschlands angekündigt, auf giftige Chemie in der Produktion zu verzichten.

Deutschlands größter Lebensmitteldiscounter Aldi will seine Umweltstandards bis 2020 erhöhen und auf giftige Chemie in der Textil- und Schuhproduktion verzichten. Gemeinsam mit Greenpeace sei ein Kriterienkatalog erarbeitet worden, in welchem anspruchsvolle und ökologische Standards definiert worden seien, teilte Aldi am Dienstag mit.

Der Aktionsplan sehe vor, stufenweise bis 2020 auf den Einsatz bestimmter Chemikalien zu verzichten. Aldi habe erkannt, dass die Textilien und Schuhe ohne giftige Chemie produziert werden müssen, begrüßte Greenpeace den Schritt des Unternehmens.

Umweltschützer hatten im vergangenen Jahr Kinderkleidung und -schuhe verschiedener Discounter auf Schadstoffe getestet. In dem Urteil von Greenpeace waren dabei besonders Aldi Nord und Aldi Süd schlecht weggekommen.

„Mit billigsten Textilien lockt Aldi Woche für Woche seine Kunden in die Läden“, sagt Kirsten Brodde, Greenpeace-Expertin für Textilien. „Jetzt hat Aldi erkannt, dass diese Ware ohne giftige Chemie produziert sein muss.“ Aldis Textilgeschäft ist riesig, das Unternehmen macht damit pro Jahr etwa 2,5 Milliarden Euro Umsatz – das sind knapp zehn Prozent des Gesamtumsatzes von 27,5 Milliarden Euro. Jede Woche werfen Billig-Supermärkte gewaltige Stückzahlen von Textilien und Schuhen zu Billigpreisen auf den Markt. Aldi ist der neuntgrößte deutsche Modehändler.

Das heißt im Detail, dass Aldi gefährliche Schadstoffe wie Alkylphenolethoxylate (APEO) bis Ende Juni 2016 aus den Textilien verbannen will. Die Abbauprodukte von APEOs sind hochgiftig für Wasserorganismen. Die Substanzen geraten zunächst in den Produktionsländern in die Abwässer, dann über das Waschen auch bei uns. Per- und polyfluorierte Chemikalien, die das Immunsystem und die Fortpflanzung schädigen können, sollen bis spätestens Ende 2016 aus der Produktion verschwinden.

Die Verpflichtung bezieht sich auf das gesamte eigene Sortiment an Textilien und Schuhen. Außerdem gehören alle Heimtextilien wie Handtücher oder Bettwäsche dazu. Bis Ende Juni 2016 will Aldi zudem ein Programm für „nachhaltigen Konsum“ aufsetzen. (rok mit dpa)

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