zum Hauptinhalt

Zyklon: "Stan" fordert immer mehr Opfer

Durch gewaltige Regenfälle fordert der Zyklon "Stan" immer mehr Opfer. Mehrere hundert Menschen sind in Mittelamerika ums Leben gekommen, viele gelten als vermisst.

Mexiko-Stadt - Die Zahl der Todesopfer durch die sintflutartigen Überschwemmungen in weiten Teilen Zentralamerikas und Südmexikos ist auf über 100 gestiegen. Nach jüngsten offiziellen Angaben kamen in Guatemala mehr als 50, in El Salvador ebenfalls mindestens 50 und in Mexiko zehn Menschen ums Leben. Die Behörden in Guatemala gingen am Mittwochabend (Ortszeit) jedoch davon aus, dass allein in diesem Land mehr als 100 Menschen zu Tode gekommen sein dürften. Aus den anderen Staaten gab es zunächst keine gesicherten Opferzahlen. Viele Menschen gelten als vermisst.

Ursache der Überschwemmungen ist der Zyklon «Stan», der seit Tagen riesige Wassermassen über Mittelamerika abregnet. In den Gebirgen kam es wegen der aufgeweichten Berghänge zu Erdrutschen, die Häuser in die Tiefe zogen oder sie unter sich begruben. In den Tälern schwollen Bäche zu reißenden Flüssen an, die Brücken und Straßen fortspülten und ganze Stadtteile unter Wasser setzten.

Tausende von Menschen in Südmexiko und Mittelamerika sind obdachlos, Zehntausende wurden in Notunterkünften untergebracht, weil ihre Hütten von über die Ufer getretenen Flüssen weggespült oder unter tonnenschweren Schlammlawinen begraben wurden. Die Verkehrsverbindungen zwischen Guatemala, Mexiko und El Salvador sind an einigen Stellen unterbrochen, weil dort die Grenzflüsse wegen zerstörter Brücken nicht passierbar sind.

Deutschland und die USA sagten der Regierung von El Salvador, das auch noch den Ausbruch des Vulkans Ilamatepec (Santa Ana) zu verkraften hat, inzwischen Soforthilfe zu. Wie in der Hauptstadt San Salvador am Mittwoch bekannt wurde, will Berlin 240.000 US-Dollar (200.000 Euro) zur Verfügung stellen. Die Vereinigten Staaten sagten 50.000 Dollar (41.000 Euro) und Material für die Errichtung von Behelfsunterkünften für 1.500 Personen zu.

Unterdessen erreichte in der Nacht zum Donnerstag mit «Tammy» ein neuer Tropensturm die nordamerikanische Atlantikküste bei Jacksonville (Florida). Der Tropensturm Nummer 21 dieses Jahres sorgte vor allem für starke Regenfälle in Florida und South Carolina. (tso/dpa)

Zur Startseite