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Brandenburg: Weniger Kandidaten, weniger Kreise, weniger Helfer

Nur acht Parteien treten zur Bundestagswahl an. Probleme bei der Auszählung – wie 1998 – soll es diesmal nicht geben, versichert der Wahlleiter

Von Michael Mara

Potsdam. Die Bundestagswahlen in Brandenburg stehen auch diesmal nicht „unter UN-Beobachtung“. Dass es dazu kommen werde, hatte der CDU-Politiker Dierk Homeyer nach der letzten Bundestagswahl orakelt, weil es zu schweren Pannen gekommen war. Das Land war bei der Auszählung Schlusslicht unter allen Bundesländern. Weil die Endergebnisse selbst gegen null Uhr noch nicht vollständig vorlagen, mussten sie geschätzt werden, um ein vorläufiges Endergebnis auf Bundesebene zu ermöglichen. „Das wird sich nicht wiederholen“, sagt Landeswahlleiter Arend Steenken, der darauf verweist, dass 1998 zeitgleich Kommunalwahlen stattgefunden hätten, was den Wählern Probleme mit den vielen Stimmzetteln bereitete.

Diesmal ist für die insgesamt 2,1 Millionen Wahlberechtigten alles ganz einfach: Es gibt – mit Ausnahme von Potsdam, wo noch Oberbürgermeisterwahlen stattfinden – nur einen Stimmzettel. Auch die Entscheidung fällt diesmal leichter: Statt 13 treten diesmal nur acht Parteien an: SPD, CDU, PDS, Grüne, FDP, die rechtsradikale NPD, die Grauen und die Schill-Partei, die kürzlich einen eigenen Landesverband gründete. Die DVU ist nicht dabei, obwohl sie im Landtag vertreten ist. Insgesamt bewerben sich in den zehn Wahlkreisen 93 Kandidaten um den Einzug in den Bundestag, 1998 waren es noch 108. Aber nur 23 kamen damals in den Bundestag, darunter zwölf Direktkandidaten, die über die Erststimmen die Wahlkreise direkt eroberten. Da der Bundestag verkleinert wird, gibt es diesmal nur zehn Wahlkreise. Brandenburg wird also maximal 20 Abgeordnete in den Bundestag entsenden können.

Das Durchschnittsalter der Bewerber für den Bundestag ist gestiegen, was die jungen Wähler kaum freuen dürfte: von 45 Jahren1998 auf diesmal 47. Der jüngste Bewerber ist die Juso-Vorsitzende Anja Spiegel von der SPD, die allerdings auf einem aussichtslosen Listenplatz steht. Der Alteste ist mit 75 Jahren Werner Streubühr von den Grauen. Auch die Frauen sind unter den Bewerbern nach wie vor unterrepräsentiert: Von den 93 Kandidaten sind nur 27 Frauen.

Obwohl es besonders in Potsdam viele Krankschreibungen von Wahlhelfern gibt, sieht Landeswahlleiter Steenken landesweit keine Probleme.

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