zum Hauptinhalt

Brandenburg: Wieder Großbrand in Reifenlager Feuer nach acht Stunden unter Kontrolle

Eberswalde - Vermutlich durch Brandstiftung ist am Freitagabend ein Reifenlager im Eberswalder Ortsteil Nordend in Brand geraten. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Eberswalde - Vermutlich durch Brandstiftung ist am Freitagabend ein Reifenlager im Eberswalder Ortsteil Nordend in Brand geraten. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Flammen griffen kurzfristig auf einen angrenzenden Wald über. Nach rund acht Stunden hatte die Feuerwehr den Brand weitgehend unter Kontrolle. Wegen zahlreicher Glutnester zogen sich die Löscharbeiten aber bis zum Sonnabendnachmittag hin. Verletzt wurde niemand. Eine Polizeisprecherin sagte, dass es Zeugenhinweise auf Brandstiftung gebe. Zuletzt hatte es vor zwei Wochen einen Großbrand auf einer Altreifendeponie in Altlandsberg gegeben, auch dort ausgelöst durch Brandstiftung

Wegen der starken Rauchentwicklung wurden die Bewohner der umliegenden Häuser in Eberswalde aufgefordert, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Ob der Qualm gesundheitsschädlich war, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Dennoch scheint die Stadt dank des massiven Aufgebots an Einsatzkräften und präventiver Maßnahmen der Verwaltung noch glimpflich davongekommen zu sein. „Es hat nur auf einem knappen Drittel der Fläche gebrannt“, sagte Stadtsprecherin Britta Stöwe. Alarmiert durch jüngste Brände auf anderen Deponien hatte die Stadt die planlos angehäuften Reifen vorsorglich durch sogenannte Brandgassen getrennt. Dies habe Schlimmeres verhindert, sagt Stöwe.

Bereits seit Jahren streitet die Stadt Eberswalde mit dem Brandenburger Umweltministerium um die Entsorgungskosten für das illegale Lager. Unter anderem aus Angst vor einem möglichen Brand entschlossen sich die Stadt und der Landkreis Barnim Anfang des Jahres, das Gelände selbst zu räumen. Der Betreiber war vor zehn Jahren pleitegegangen. Auf einer Zwangsversteigerung im Herbst soll das Grundstück zunächst von Stadt und Kreis auf eigene Kosten erworben werden, um die Reifen dann entsorgen zu können. „Obwohl wir wissen, dass das Land zuständig ist“, sagt Bürgermeister Friedhelm Boginski (FDP). Aus seiner Pflicht wolle er das Land allerdings nicht entlassen. „Gegebenenfalls fordern wir nach der Räumung das Geld vom Land zurück.“ Auf dem Grundstück sollen etwa 2000 Tonnen Reifen liegen, die Beseitigung soll etwa 150 000 Euro kosten. Ha/mat/ddp

Zur Startseite