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Seit ungefähr 14 Jahren vermehren sich Wölfe in der Lausitz.

© dpa

Wildtiere: Wölfe reißen erstmals Rinder in der Lausitz

Zum ersten Mal seit ihrer Wiederansiedlung in Ostdeutschland haben Wölfe Rinder angefallen. Vier Kälber einer Herde in Proschin wurden getötet. Bisher hatte es nur Berichte über gerissene Schafe und Ziegen gegeben.

Von Sandra Dassler

In Südbrandenburg ist offenbar erstmals eine Rinderherde von Wölfen angegriffen worden. Deshalb schlägt der brandenburgische Bauernverband jetzt Alarm. Seinen Angaben zufolge fielen die Wölfe über eine Rinderherde der Agrargenossenschaft in Proschim bei Welzow im Landkreis Spree-Neiße her. In der Nacht vom 1. zum 2. Mai hätten die Wölfe in der Herde von 200 Mutterkühen drei Kälber getötet. Drei Tage später habe das Wolfsrudel die Herde erneut angegriffen und ein weiteres Kalb gerissen. Bisher seien lediglich Schafe und Ziegen Opfer der Wölfe geworden, argumentiert der Bauernverband. Bei Rindern steige die Gefahr, sagte ein Sprecher: "Eine Rinderherde, die aus Gefahr in Panik durchgeht, ist von keinem noch so starken Zaun aufzuhalten."

Der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, wies das zurück: "Es besteht kein Anlass zur Panikmache", sagte er dem Tagesspiegel: "Die Überfälle auf Kälber werden eine Ausnahme bleiben, weil sich Mutterkühe in der Regel wehren. Außerdem können auch Schafherden durchgehen." Freude kündigte an, dass die Landwirte für die toten Kälber entschädigt würden. Das Landesumweltministerium bestätigte lediglich, dass zwei Kälber von Wölfen oder Hunden gerissen wurden. In der Lausitz leben inzwischen wieder sechs Rudel und mehrere Paare sowie einzelne Wölfe.

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