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Geschäftsteile von Motorola übernommen: Nokia-Siemens kauft die Konkurrenz

Der Netzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) kauft für 1,2 Milliarden Dollar (rund 930 Millionen Euro) das Mobilfunknetzgeschäft des US-Konzerns Motorola.

Damit stärke das Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und Nokia vor allem seine Präsenz in den USA und Japan, teilte NSN mit. Mit der Übernahme kommen zu den bisher rund 64 000 Mitarbeitern weltweit 7500 weitere hinzu. In Deutschland beschäftigt NSN rund 10 000 Menschen, 1300 davon in Berlin. NSN zahlt in bar. Siemens und Nokia stützen ihre eher ungeliebte Tochter bei der Finanzierung und wandeln ein Gesellschafterdarlehen über 250 Millionen Euro in Eigenkapital um.

Weltweit ist Ericsson aus Schweden der größte Lieferant technischer Ausrüstungen für Telefonnetze. NSN hofft mit dem Zukauf seine Stellung als Nummer zwei hinter Ericsson stärken zu können. Zuletzt war NSN beim Bieterstreit um den US-Konzern Nortel leer ausgegangen.

Die 2007 gestartete Kooperation hat Siemens und Nokia überwiegend rote Zahlen eingebracht. Im Geschäft mit Handy-, Telefon- und Datennetzen herrscht ein scharfer Verdrängungswettbewerb. Der Markt stagniert, und den etablierten Anbietern aus Europa und den USA machen asiatische Anbieter wie Huawei und ZTE aus China schwer zu schaffen. Siemens-Chef Peter Löscher machte jüngst klar, sich von seinem Anteil zum Vertragsende trennen zu wollen. Nokia und Siemens haben sich bei NSN vertraglich bis 2013 gebunden.

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