zum Hauptinhalt

Wirtschaft: 100 Jahre Kahneisen in Berlin Bauprodukte-Hersteller weitet Geschäft aus

Berlin - Tausende Unternehmen melden in Deutschland jedes Jahr Konkurs an. Während vielen Firmen schon nach wenigen Jahren die Luft ausgeht, beweisen einige einen langen Atem: Die Deutsche Kahneisen Gesellschaft (DKG) zum Beispiel.

Berlin - Tausende Unternehmen melden in Deutschland jedes Jahr Konkurs an. Während vielen Firmen schon nach wenigen Jahren die Luft ausgeht, beweisen einige einen langen Atem: Die Deutsche Kahneisen Gesellschaft (DKG) zum Beispiel. Der Berliner Bauprodukte-Hersteller feiert jetzt sein 100-jähriges Firmenjubiläum. „Wir sind mächtig stolz auf unsere Geschichte“, sagt Geschäftsführer Gerd Börner.

Anfang des 20. Jahrhunderts erfindet der Bauingenieur Julius Kahn in Berlin das Kahneisen, ein besonders robustes Material für den damals aufkommenden Stahlbetonbau. Der Norweger Anders Jordahl entwickelte wenig später die aus Kahneisen bestehende Ankerschiene. Die Ankerschiene wird in der Baubranche bis heute verwendet, wenn besonders schwere Lasten befestigt werden müssen, zum Beispiel beim Tunnelbau oder in Hochhäusern. 1907 melden die beiden Tüftler die Deutsche Kahneisen Gesellschaft mit Firmensitz Unter den Linden an.

100 Jahre später hat die DKG 390 Angestellte. Rund 90 davon in der Berliner Zentrale und im Produktionswerk Trebbin (Brandenburg). Mit der immer wieder weiterentwickelten Ankerschiene und ähnlichen Bauelementen hat das mittelständische Unternehmen im vergangenen Jahr 67 Millionen Euro erwirtschaftet. „2007 können wir uns auf 72 Millionen Euro steigern“, prognostiziert Geschäftsführer Börner. In Europa habe die DKG 38 Prozent Marktanteil.

Knapp ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet das Traditionsunternehmen, das seit 1977 zu den Berliner PUK-Werken gehört, in Deutschland. Den Rest in europäischen und asiatischen Ländern. In diesem Jahr versucht die DKG auf dem indischen Markt Fuß zu fassen. „In drei bis vier Jahren können wir dort Gewinne machen“, sagt Börner. Gut laufen die Geschäfte bereits in China. „Die Chinesen haben versucht, unsere Bauteile nachzubauen. Sie konnten unsere Qualität aber nicht kopieren“, sagt Börner. Momentan ist die DKG unter anderem am Bau des City-Tunnels in Leipzig beteiligt. jpe

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false