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25.000 Transporter vom Typ Sprinter sollen künftig jährlich in Nischni Nowgorod vom Band laufen.

© dapd

100 Millionen Euro: Daimler investiert in Russland

Daimler investiert mehr als 100 Millionen Euro in Russland. Zusammen mit dem russischen Fahrzeughersteller Gaz werden die Stuttgarter künftig in der Wolga-Stadt Nischni Nowgorod jährlich 25.000 Transporter vom Typ Sprinter herstellen.

Berlin - Daimler-Chef Dieter Zetsche und Vertreter der Gaz-Gruppe unterzeichneten am Donnerstag im Beisein des russische Präsidenten Wladimir Putin eine Absichtserklärung. Motoren, Getriebe, Achsen und weitere Komponenten für die leichten Nutzfahrzeuge sollen vor Ort gefertigt werden. Daimler vermeidet so – wie berichtet – hohe Einfuhrzölle und erhält zusätzlich Steuernachlässe. Nach eigenen Angaben verkauft Daimler aktuell nicht einmal 2000 Transporter und Vans in Russland, die in Ludwigsfelde bei Berlin und in Düsseldorf hergestellt und exportiert werden.

„Russland ist ein attraktiver Investitionsstandort mit großen Wachstumschancen, deshalb engagiert sich Daimler langfristig vor Ort“, sagte Daimler-Chef Zetsche. Die Zusammenarbeit mit Gaz unterstreiche, dass Daimler gekommen sei, um zu bleiben und zu wachsen. „Russland war für Mercedes-Benz-Vans immer noch ein unerschlossener Markt“, sagte Volker Mornhinweg, Leiter der Vans-Sparte. Traditionell lägen die Märkte des Herstellers in Westeuropa, Lateinamerika und Nordamerika. „Dabei gibt es in Russland für mittelgroße und große Vans ein Marktvolumen von rund 117 000 Einheiten“, sagte Mornhinweg. Bis 2020 solle der Markt auf 275 000 Fahrzeuge wachsen.

Daimler wird mit Gaz nach Angaben einer Sprecherin ein Vorgängermodell des Sprinters bauen. Neuere Modelle wie Vito oder Vario werden vorerst zusätzlich aus Ludwigsfelde und Düsseldorf nach Russland exportiert. Damit ist der Standort in Brandenburg, wo vor der Krise 60 000 Fahrzeuge hergestellt wurden, zunächst nicht betroffen. Laufen im Werk in Nischni Nowgorod mittelfristig aber 25 000 Transporter vom Band, dürfte auch die Exportfertigung in Ludwigsfelde zurückgefahren werden.

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