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Grund zur Freude. Der von einem US-Gericht bestellte Vermittler Daniel Pollack hat die Verhandlungen zwischen Argentinien und seinen Gläubigern vorangebracht.

© REUTERS

14 Jahre Schuldenstreit: Argentinien einigt sich mit weiteren Gläubigern

Buenos Aires kommt mit seiner Schuldenrückzahlung voran. Mehrere US-Hedgefonds haben Vereinbarungen mit Argentinien zugestimmt.

Argentinien hat sich im Schuldenstreit mit weiteren Gläubigern geeinigt. Buenos Aires habe ein Grundsatzvereinbarung mit einer Gruppe von Sammelklägern erzielt, sagte der von einem US-Gericht bestellte Vermittler, Daniel Pollack, am Dienstag in New York. Sie sieht vor, dass Argentinien vollständig den Nennwert der von der Gläubigergruppe Brecher Class gehaltenen Anleihen und die Hälfte der aufgelaufenen Zinsen zurückzahlt.
Brecher Class ist die vierte Gläubigergruppe des tief verschuldeten südamerikanischen Landes, mit der Buenos Aires binnen zwei Wochen eine Einigung erzielt. In der vergangenen Woche hatte die Regierung des neuen Präsidenten Mauricio Macri mehreren US-Hedgefonds einen Vorschlag zur Einigung vorgelegt und eine Rückzahlung in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) angeboten.

Schulden in Höhe von neun Milliarden Euro

Insgesamt hatte Argentinien mit den Hedgefonds um ausstehende Schulden in Höhe von rund neun Milliarden Dollar gestritten. Zum Umfang der Forderungen der nach dem Investor Henry Brecher benannten Gruppe wollte Pollack keine Angaben machen. Es dürfte sich aber um vergleichsweise geringe Forderungen unterhalb von 100 Millionen handeln. Hintergrund der Verhandlungen ist ein Streit mit den beiden US-Hedgefonds NML Capital und Aurelius. Diese hatten nach der Staatspleite Ende 2001 argentinische Schuldscheine billig aufgekauft und verlangten den Nennwert der Staatsanleihen. Der US-Bundesrichter Thomas Griesa entschied später, dass Argentinien erst den beiden Hedgefonds 1,3 Milliarden Dollar auszahlen muss, ehe es die Forderungen weiterer privater Gläubiger begleichen darf.

Viele Gläubiger hatten Schuldenschnitt zugestimmt

Die Vorgängerregierung von Präsidentin Cristina Kirchner hatte aber die Zahlung der geforderten Summe an die Hedgefonds verweigert und sie als "Geierfonds" bezeichnet. Anders als die klagenden US-Hedgefonds hatten über 90 Prozent der Gläubiger Argentiniens in den Jahren 2005 und 2010 einem Schuldenschnitt zugestimmt und auf bis zu 70 Prozent ihres Geldes verzichtet. (AFP)

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