zum Hauptinhalt

Wirtschaft: 200 Kündigungen vermieden

Rund 400 der 1600 Stellen hat die Frankfurter Rundschau in den letzten drei Jahren abgebaut, mindestens 200 zusätzliche Kündigungen konnte das Unternehmen im Zusammenspiel mit den Gewerkschaften durch zwei Haustarifverträge abwenden. Der eine ist ein so genannter Sanierungstarifvertrag.

Rund 400 der 1600 Stellen hat die Frankfurter Rundschau in den letzten drei Jahren abgebaut, mindestens 200 zusätzliche Kündigungen konnte das Unternehmen im Zusammenspiel mit den Gewerkschaften durch zwei Haustarifverträge abwenden. Der eine ist ein so genannter Sanierungstarifvertrag. Er ergänzt den in der Branche geltenden Manteltarifvertrag und regelt, dass für 2002 und 2003 alle Mitarbeiter auf das Weihnachtsgeld verzichten, für 2003 auch auf das Urlaubsgeld. Dieser Verzicht kann entweder umgewandelt werden in einen zusätzlichen Urlaubsanspruch von insgesamt 40 Tagen. Oder die Arbeitnehmer können dafür votieren, die drei gestundeten Gehälter beginnend im Jahr 2005 in drei Raten zurückgezahlt zu bekommen. Der zweite Haustarifvertrag nutzt eine Öffnungsklausel im Gehaltstarifvertrag und vereinbart ab März 2003 für alle Mitarbeiter eine Verkürzung der Arbeitszeit um drei Wochenstunden. Das entspricht einem Gehaltsverzicht von etwa acht Prozent. Im Gegenzug gibt es bis Ende 2004 keine betriebsbedingten Kündigungen. Von 2005 an will die Zeitung wieder zum Flächentarif zurückkehren und volle Tariflöhne zahlen. Das Beispiel zeige, unterstreicht der Betriebsrat, dass per Gesetz vorgeschriebene Öffnungsklauseln nicht notwendig seien. Das geltende Tarifrecht biete ausreichende Möglichkeiten, auf krisenhafte Entwicklungen zu reagieren. M.G.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false