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Wirtschaft: 2008 soll die Wirtschaft wieder stärker wachsen

Berlin – Der Aufschwung wird immer länger. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass die Konjunktur im Jahr 2008 nochmals anzieht und die Wirtschaft um 2,5 Prozent wächst.

Berlin – Der Aufschwung wird immer länger. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass die Konjunktur im Jahr 2008 nochmals anzieht und die Wirtschaft um 2,5 Prozent wächst. Das wäre ein ähnlich starker Anstieg wie 2006. Für das gerade begonnene Jahr rechnen die Experten dagegen nur mit 1,7 Prozent Wachstum. Haupthemmnis sei die Mehrwertsteuererhöhung, die den deutschen Verbrauchern im laufenden Jahr 20 Milliarden Euro Kaufkraft entzieht.

Deutschland erlebe „keinen dramatischen, aber nachhaltigen und für unsere Verhältnisse kräftigen Aufschwung“, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann in Berlin. Ursache seien die gute Entwicklung der Weltwirtschaft, steigende Exporte, aber auch eine moderate Lohnkostenentwicklung.

Das DIW warnt jedoch vor übertriebener Euphorie. „Die Lage ist schlechter geworden“, sagte Konjunkturchef Alfred Steinherr. Neben der Mehrwertsteuer bremsten steigende Zinsen, ein starker Euro und eine sich langsam abkühlende Weltkonjunktur den Aufschwung in Deutschland. Im europäischen Vergleich liege Deutschland beim Wachstum noch immer an viertletzter Stelle. „Wir sind noch nicht zu einer Lokomotive geworden, sondern wir sind immer noch ein Klotz“, sagte Steinherr. „Trotzdem erwarten wir eine weiter günstige Entwicklung.“

Dass die Wirtschaft 2008 wieder stärker wächst, liegt laut DIW vor allem daran, dass die Verbraucher dann wieder mehr Geld in den Taschen haben und dies auch ausgeben. Durch höhere Tarifabschlüsse und mehr Jobs werde sich die Einkommenssituation der Bürger bis zum nächsten Jahr wieder aufhellen.

„Der Konsum muss wieder zur tragenden Säule werden“, forderte Steinherr. Für die bevorstehenden Tarifverhandlungen hält das DIW deshalb durchschnittliche Lohnsteigerungen von drei Prozent für angemessen. „Das würde die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft nicht schwächen“, sagte Steinherr. Er sieht zudem „großen Handlungsbedarf bei staatlichen Investitionen“.

Für den Staatshaushalt sehen die Forscher ordentliche Mehreinnahmen durch die gute Konjunktur. 2008 werde das Staatsdefizit auf 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sinken. Die Sondereinnahmen durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer sollten deshalb nicht zur Konsolidierung des Staatshaushaltes, sondern zur Finanzierung von Reformen eingesetzt werde, forderte DIW-Präsident Zimmermann.

Stefan Kaiser

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